Ruhme (Name)

Ruhme (Name).


De Ruhme un de Leine slucket alle Jahr teine. (Göttingen.) – Schambach, I, 379.

In der Behauptung, dass die Ruhme und die Leine, deren linker Nebenfluss jene ist, alljährlich zehn Menschen verschlingen, liegt nicht blos eine Warnung in Betreff des alljährlich wiederkehrenden Ertrinkens einzelner Menschen in den genannten Flüssen, sondern noch etwas von dem alten Volksglauben, dass der Wassergeist seine bestimmten Opfer fordere. Nebenbei liegt auch die beschämende Erfahrung darin, dass die Menschen durch fremde Schicksale nicht klüger werden, sonst müsste die Zahl der Ertrinkenden abnehmen.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873, Sp. 1770.
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