1. Alte seckel schliessen vbel. – Tappius, 8a; Simrock, 8661; Körte, 5530.
Lat.: E perforato poculo bibere. (Tappius, 7b.)
2. Auss eins andern seckel ist gut gelt zehlen. – Gruter, I, 6; Winckler, X, 29.
Die Russen: Aus eines andern Säckel zieht man Rubel, wie aus dem eigenen Kopeken. (Altmann VI, 468.)
3. Da mein Seckel auffgeht, da raucht mein kuchen. – Lehmann, 255, 26 u. 922, 4; Eiselein, 566; Simrock, 8660.
Schwed.: Den som haar wärd, han får fuller swärd. – Har man det som klinger, man får fuller den som springer. (Grubb, 313.)
4. Das und das ein macht den Säckel rein; das und gins bringt einen grossen Zins.
5. Den Seckel mit Geld muss man nicht vergessen. – Lehmann, 780, 11.
6. Einer macht die seckel, der ander schneid sie ab. – Gruter, III, 30; Lehmann, II, 151, 83.
7. Es ist alles um des Säckels willen, wenn wir nur die Säckel füllen. – Eiselein, 566.
8. Langsam zum Seckel, hurtig zum hut, hilfft manchem Jungen blut. – Lehmann, 410, 32; Eiselein, 566; Chaos, 376; Schuppius, Schriften, III, 391; Simrock, 8664; Körte, 5529.
It.: Cortesia di bocca, mano al capello, poco costa ed è buono e bello.
9. Man gibt aus Einem Säckel allerlei Münzen.
10. 'S händ nit alle volle Säckel, die schöne Chleider träget. (Aargau.) – Schweiz, II, 184, 36.
11. Säckel und Stift gehören (müssen) zusammen (bleiben). – Pistor., I, 86; Simrock, 8663; Graf, 643, 54.
Ein Landesherr erklärte dies Wort dahin, alle Stiftungen nützten wenig, wenn sie nicht zum gemeinen Besten verwandt würden. Der Witz liegt in Säckel und säcularisiren; in Stift, mit dem der Geldsack geschlossen wird, und in Stiftung.
12. Vor vollem Säckel geht jede Thür auf.
Mhd.: Won ein sprüchwort saget daz, dem der stecket vol, den hört man gern und gelaubt im wol. (Ring.) (Zingerle, 120.)
13. Was nützt ein Säckel ohne Stift. – Pistor., I, 86.
Wer sein Gut nicht verwahrt, ist dessen bald ledig.
14. Wenn viel Seckel in einem Hause sind, so muss man verderben. – Petri, II, 675.
15. Wer einen schweren Säckel hat, der ist gelehrt genug. – Krahn, 16.
Lat.: Divinum ingenium plena crumena facit. (Seybold, 132; Binder I, 352; II, 822; Philippi, I, 123.)
*16. A nimmt aus'm letzten Säckel a letzten Dreier. (Hirschberg.)
*17. Den Säckel eng halten.
*18. Er hat weder seckel noch gelt. (S. ⇒ Hund 1571.) – Franck, II, 23b.
*19. Er muss in den schweren Säckel blasen, dass güldin Federn daraus stieben. – Steinhövel.
*20. Sein Säckel hat die Schwindsucht.
Lat.: Tam male nil cusum, quod nullum prosit ad usum. (Chaos, 681.)
*21. Sein seckel ist von teuffels leder gemacht.
Es kann kein Geld halten. Eurycius Cordus pflegte zu sagen, dass sein Seckel von Teuffels leder gemacht, der Teuffel hasst das Creutz, so hasse sein seckel auch die Creutzer, oder bleib kein Kreutzer in denselben. (Zinkgref, IV, 123.)