Schiss

1. A muar dat'm un Skitj rert, a doller stjonkt't. (Amrum.) – Haupt, VIII, 364, 216.


2. Am Schiss ist es zu sehen, was einer verschluckt hat.

Holl.: Men zal aan het sch .... wel zien, wie scheermessen gegeten heeft. (Harrebomée, II, 244b.)


3. En Schett un drei Brâtbêren (Bratbirnen) sin veir gue Happen (Bissen), segt Ahlborn. – (Hildesheim.) – Hoefer, 12.


4. En Schitt on en Schüt is en doppelder Forz. (Jerentowitz.)


5. Je mehr man in einen Schiss rührt, je toller er stinkt.

Je mehr man in einer hässlichen Sache rührt, darüber redet u.s.w., desto ekliger wird sie.


6. Je mehr Schid, je mehr Gold. (Rendsburg.)

Wird auch auf Gasthöfe angewandt.

Holl.: Een scheetje in het bed is zoo goed als een turfje. (Harrebomée, II, 245a.)


[191] 7. Jeder Schiss macht dem Doctor einen Riss.

Lat.: Mingere cum bombis res est dulcissima lumbis. (Binder II, 1866.)


8. 'N Schät, see Focke, do harr he noch hêl1 gên Nêrs. (Ostfries.) – Hoefer, 279.

1) Hêl = heil, hêl gên = gar keinen.


9. Schît is Schît, segt de Dreckfeger, un wenn 't ôk von 'n Eddelmann is. (Hamburg.) – Hoefer, 248.


*10. En jeder Schitt is'm in Wege. (Schaumburg.)


*11. En ollen Schêt.Dähnert, 337a.

»Sagt man in der groben Sprache, wenn einer etwas verlangt, was man ihm nicht geben will.«


*12. Fom an Skêt Wâks kaun. (Nordfries.)

Von einem Schiss Wachs kauen, d.h. Werthlosem, Schmuzigem u.s.w. grossen Werth geben (wollen). Vom Geizigen.


*13. Hat as mä an Sket biseggelt. (Nordfries.)

Es ist mit einem Schiss besiegelt. Es hat keinen Werth, man kann sich darauf nicht verlassen.


*14. He mâkt ut'n Schît 'n Dönnerslag.Kern, 1243.


*15. In Schiss kommen. (Schles.)


*16. Mehr Schîte wîe Schaum. (Braunschweig.)


*17. Möt ju öss got Schit sûpe. (Königsberg.)

Wenn die Arbeitsgenossen bei einem gemeinsamen Trunke einen zu grossen Schluck nehmen.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 4. Leipzig 1876, Sp. 191-192.
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