1. Dar schull man 't Swêt van krîg'n, se(de) malle (alberne, einfältige) Beeke, dô krêg se wat Lüttjes (Kleines). (Ostfries.) – Eichwald, 107; Bueren, 254; Goldschmidt, 163; Hoefer, 225; Frommann, II, 535, 104; Hauskalender, II.
2. Das riecht (stinkt) no Schwêss, sagte der Bauer, als er die (seine Arbeits-)Leute faulenzen sah. (Oberlausitz.)
3. Der Schweiss vertreibt die Hitze nicht. – Altmann VI, 400.
[461] 4. Dôr schull man wol Schwêt von krîg'n, säd' de Diern, dôr krêg se twê Kinner up'n mal. – Hoefer, 225; Schlingmann, 274.
5. Ein Tropfen guter Schweiss ist einen Thaler werth. (S. ⇒ Maurerschweiss 2.) – Wunderlich, 1.
6. Kein Schweiss ist gesünder als Arbeitsschweiss.
Die Araber sagen: Es gibt dreierlei Schweiss, Krankheits-, Badestuben- und Arbeitsschweiss; der letzte ist der beste. (Cahier, 2485.)
7. Saurer Schweiss macht früh die Haare weiss.
Die, welche sich durch schwere Arbeit abplagen, werden vor der Zeit alt.
8. Saurer Schweiss macht süssen Zucker.
9. Von fremdem Schweisse riecht niemand.
Holl.: Niemand stinkt van eens anders zweet. (Harrebomée, II, 516b.)
10. War seines Schwêsses genüssen wiel, dar mussen worm zudecken. – Robinson, 633.
Auch bei Frischbier (3449) findet sich dies Sprichwort, aber in der mir unverständlichen Form: Wer dessen Schweiss geniessen will, der muss sich warm bedecken.
11. Was man durch Schweiss erworben hat, hält man doppelt werth.
Holl.: Wat door zweet verkregen wordt, dat acht men hoog en roemt men zeer. (Harrebomée, II, 516b.)
12. Wenn der Schweiss echt ist, bleibt auch das Brot nicht aus.
13. Wer mit eigenem Schweisse düngt, dem wächst Gottes Segen im Garten.
14. Wer mit fremdem Schweisse düngt, dem träg der Acker nur Disteln.
*15. Das hat ihm nicht viel Schweiss gekostet.
Lat.: Citra pulverem. (Binder II, 496; Philippi, I, 83; Eiselein, 496; Erasm., 143; Seybold, 76.)
*16. Das hat Schweiss gekostet. – Philippi, I, 23.
Es war eine schwere Arbeit. (S. ⇒ Wolfsjagd.)
*17. Der schweis möcht mir für angst ausbrechen. Wicelii, Dialog.
*18. Doa hô' i' neunerla Schwäss g'schwitzt. (Franken.) – Frommann, VI, 324, 354.
*19. Einen Schweiss über etwas lassen. – Luther's Tischr., 392a.
*20. Es treibt mer de siedige (ergänzend: Schweiss) aus. (Schwaben.)
*21. He mag sîn egen Swêt neth ruken. – Eichwald, 1879; Kern, 549.
Holl.: Hij mag zijn eigen zweet niet ruiken. (Harrebomée, II, 516b.)
22. Wer nicht Schweiss zahlt für täglich Brot, handelt wider Gottes Gebot.