Schwarte

*1. Einem auf die Schwarten greiffen.Mathesy, 66a.


*2. Einem wuat op de Swoate gîwen.Frommann, III, 369.

Fr. Woeste hat a.a.O. eine Anzahl bergisch- märkische Ausdrücke mitgetheilt, die ich hier zur Ergänzung anderer Artikel folgen lasse. Um den Begriff des Schlagens in seinen verschiedenen Beziehungen auszudrücken, sagt man in der Grafschaft Mark: Den Aes (Arsch) Kéärmisse hallen loaten. Êinem ungebrante Aske (Asche) gîewen. Wuàt üm de Bänne (Bände, Leib?) gîewen. Wuàt oppen Bast gîewen (Bast hier für Fell). Êinem 't Blaud (Blut) losmâken. Êinen düär de Bokmüelen trecken. Êinem oppen Dâk (Dach) stêigen. Wuàt drüm gîewen. 'T Fell beraien (das Fell bereiten, gerben). 'T Fell bläuen. 'T Fell fersualen (S. Fell.) Êinem an't Gedächtniss gîewen. Êinem 't Gedächtniss sgéärpen (schärfen). Êinem dràige Hawer gîewen. Enne Pärre fan de langn Hâwer (Peitsche) [422] gîewen. Wuàt füär de Kasematten (Gefäss) gîewen. Wuàt am Leär (Leder) flikken. Wuàt un de Lustern (Ohren) gîewen. Einem in der Mâke (Mache, Arbeit) hewen. Einem oppet Màur hállen (Màur, mittelhochdeutsch Muoder = Mieder). Duär de hülterne Müeln goan loaten. De Näe (Nähte) besaihen. Êinem de Nâse rüm dräen. De Oaren flàuen (flöhen). De Oaren lèusen (die Ohren lausen). De Oaren sàimen (säumen). En pâr trecken (ziehen). Êinem füär de Patrêi gîewen. Êinen an de Platte (Glatze) gîewen. Den Puckel (Rücken) besaihen. Wuàt um den Rambast gîewen (Ramb = Grobian). Êinem den Rüggestrank mèäten (den Rücken messen). Den Stuàf (Staub) ûtkloppen. Êinen unner hewwen. Êinem wuàt ûtweisken (auswischen). Einem 't Wâter besaihen. (S. Schlagen 98 u. 114.)

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 4. Leipzig 1876, Sp. 422-423.
Lizenz:
Faksimiles:
422 | 423
Kategorien: