1. Als Christus allein war, versuchte ihn der Teufel. – Körte, 804; Eiselein, 107; Sprichwörtergarten, 218.
Von den Gefahren der Einsamkeit.
2. Christ hat vns gefreit vor allem leid. – Henisch, 600.
3. Christ ist ein gemein gut. – Henisch, 600.
4. Christi blut ist der Christen bestes gut. – Henisch, 599.
Dän.: Christ er det navn, som lykke er til god havn. (Prov. dan., 99.)
5. Christi Creutz muss lesterer haben. – Henisch, 599.
6. Christi gnad vnd ehr verdorret falsche lehr. – Henisch, 599.
7. Christi leiden allgemein erlöset gross vnd klein. – Henisch, 599.
8. Christi leiden ist genug für alle, kompt aber wenigen zu gut. – Henisch, 599.
9. Christi Lieb' macht auch seine Boten lieb.
Und welcher Vernünftige wird sie nicht lieben und doch achten, wenn sein Geist sie treibt, aber auch verachten müssen, wenn sie blos für ihren Bauch rede oder für das Reich der Nacht arbeiten.
10. Christi Ritter müssen leiden vil. – Henisch, 599.
11. Christi Schifflein mag wol sincken, aber nicht versinken. – Henisch, 599.
[536] 12. Christi schmertz, angst vnd leid ist unser aller frewd. – Henisch, 568.
13. Christi Triumph hilfft uns ins Himmelreich. – Henisch, 599.
14. Christi vnschuld decket unser schuld. – Henisch, 599.
15. Christi verdienst ist vnser gewinnst. – Henisch, 601.
16. Christi wort ist fett vnd süss, aber es lest sich nicht leichtlich verdawen. – Henisch, 599.
17. Christum erkennen ist der höchste schatz. – Henisch, 599.
Frz.: Par argent obtient-on maintes choses caduques et le salut par la grâce en Jesus-Christ. (Leroux, I, 21.)
18. Christum lieb haben ist besser, denn alles Wissen. – Luther, 399; Blum, 96; Sprichwörterschatz, 1048; Kirchhofer, 132; Henisch, 600.
Frz.: O combien qui en Christ croit est heureux. (Leroux, I, 21.)
Lat.: Si Christum bene scis satis est, si cetera nescis.
19. Christus bekehrt keine Hohepriester, wol aber ihre Jünger. – Gutzkow, IV, 1, 374.
20. Christus hat den Juden nicht den Fuchsschwanz durchs Maul gezogen, sondern ihnen gestrelet mit der Hechel. – Geiler.
21. Christus hat durch seine wunden vnsern schaden verbunden. – Henisch, 599.
22. Christus hat gesagt: ich bin ein Hirt (Säemann, Weinstock); hätte er gesagt: ich bin ein Junker, wehe uns gemeinen Leuten. – Geiler; Sailer, 328.
23. Christus hat kein Glück auf Erden.
24. Christus hat viel Diener, aber wenig Nachfolger. – Pistor., I, 95; Teller, 641; Simrock, 1441; Körte, 802.
25. Christus in allem trübsal ist vnser bestes labsal. – Henisch, 329.
26. Christus in Zachäi Haus war ein lieber Gast.
27. Christus ist der rechte Hertzog in Oesterreich. – Henisch, 600.
28. Christus ist nicht in der Kammer. – Pistor., IV, 44.
29. Christus ist unser Fleisch und wir sein Gebein. – Simrock, 1447.
30. Christus ist vnsers lebens zilstat, zweck vnd fürbild. – Franck, I, 54a.
31. Christus konnte wol die Reichthümer verachten, er bedurfte ihrer nicht; hätte er aber alles kaufen müssen, er würde anders gesprochen haben. – Eiselein, 106.
32. Christus lässt wol sinken, aber nicht ertrinken. – Simrock, 1446; Sailer, 229.
33. Christus leidet am meisten von den Gelehrten. – Kirchhofer, 132.
34. Christus muss wachsen, ich aber abnehmen, sagt Johannes.
So sagt man am Tage der Geburt Johannes, weil die Tage um diese Zeit abnehmen und Christi Geburt näher rückt. (Oec. rur., 112.)
35. Christus und der Belial stehen nimmer in Einem Stall. – Seybold, 362.
36. Christus verdient's, der Glaube begreift's, die Werke bezeugen's.
37. Christus vnd Belial lassen sich nicht vertragen. – Henisch, 601.
38. Christus, vnser rüster, ist aller Christen muster. – Franck, I, 54a.
39. Christus wird noch täglich gekreuzigt. – Simrock, 1445.
40. Da Christus war allein, war er in Teufels Gemein'.
41. Den Herrn Christo hat mann mit dem Creutz abgedanckt, das geschieht auch den Christen. – Lehmann, 218, 32.
42. Der Herr Christus hat am meisten von gelehrten mussen leiden. – Lehmann, 299, 92.
43. Für Christo fleucht man, zum Teuffel leuff't man. – Henisch, 600.
44. Gibstu Christo nichts, weil du lebst; so darff er des deinen nicht, wenn du todt bist. – Henisch, 600.
[537] 45. Hat doch Christus der Herr viel Jünger und Schüler, aber keinen Doctor gehabt. – Eiselein, 106.
46. In Christi Reich ist Kreuz die höchste Besoldung. – Henisch, 623; Gaal, 306.
47. Ist dir Christus lieb, so seynd dir auch seine Botten lieb. – Sutor, 6.
Lat.: Charitas legatus Christi, si Christus amicus. (Sutor, 6.)
48. Ist es Corporis Christi1 klar, so bringt es uns ein gutes Jahr. – Blum, 264; Simrock, 1454; Boebel, 64.
1) Den 29. Juni a. St.
49. Je näher Christo, je grösser Kreuz. – Henisch, 623.
50. Nur Christus ist der Mann, der vns aus nöthen helfen kan. – Henisch, 600.
51. Ohn Christo vil wissen heist nichts wissen. – Henisch, 601.
52. So Christus ist unser Gesell, was kann uns schaden Teufel und Höll'!
53. Ueber Christo werden Herodes und Pilatus Freunde.
54. Was man nicht gibt dem Herrn Christ(us), das frist doch die gemeine kist. – Henisch, 603.
Lat.: Quod non capit (tollit) Christus, rapit (tollit) fiscus. (Henisch, 603.)
55. Was nicht an Christum glaubt, ist alles dess Teuffels. – Henisch, 600.
56. Was nicht nimmt Christus, das nimmt Fiscus. – Luther, 61 u. 167; Simrock, 1452; Körte, 803.
57. Was übrig lässt Christus, das holt Fiscus. – Eiselein, 107.
58. Wenn Christus kommt, hört Mosis Amt auf.
59. Wenn Christus schläffet, rumohret der Teuffel. – Chemnitius, I, 327.
60. Wenn Christus über die Zunge geht, liegt der Teufel darunter. – Sprichwörterschatz, 761.
61. Wenn Christus zu dem Hohenpriester kommt, bekommt er Faustschläge.
62. Wenn's dem Herrn Christus ins Grab regnet1, gibt's einen trockenen Sommer. – Simrock, 1455.
1) Also am Charfreitag.
63. Wer Christi Diener hört, der hört Christum selbst. – Henisch, 599.
64. Wer Christi Diener veracht, der veracht Christum selbst. – Henisch, 601.
65. Wer Christo leihet, den gibt er auch hie zeitlich seinen zinss. – Henisch, 600.
66. Wer Christo nachuolgt, der kompt ann galgen. – Franck, II, 27a.
67. Wer Christum in Jerusalem nicht findet, der muss ihn in Bethlehem suchen. – Sprichwort, 132.
68. Wer Christum nicht weist, der weist nichts, wenn er gleich alles wüste. – Henisch, 601.
69. Wer Christum weist, der weist alles, wenn er gleich sonst nichts wüste. – Henisch, 601.
70. Wer sich in Christo finden lest, dem wird nach dieser Welt das best. – Henisch, 600.
71. Wer um Christi willen stirbt, der hat ein herrlich Grab, er liege wo er wolle. – Eiselein, 108.
72. Wie Christus ins Grab gelegt wird, so steigt er auf. – Boebel, 60.
Danach soll von Charfreitag nachmittags 3 Uhr bis Himmelfahrt gleicher Wind herrschen.
73. Wie man Christum hält, so hat man ihn auch. – Henisch, 600.
74. Wie stimmt Christus mit Belial? – 2 Kor. 6, 15; Schulze, 268; Zehner, 554; Henisch, 274; Eiselein, 107.
Lat.: Athenae nihil habent commune cum Hierosolymis. (Seybold, 23; Philippi, I, 46; Binder I, 140; II, 271.)
75. Wo Christus das Netz zieht, da ist's voll Fische. – Wurzbach, I, 102.
76. Wo Christus ist, da soll sein Diener auch sein. – Henisch, 599.
77. Als Christus ist auff erden kommen, hat er vier wonungen eingenommen; Maria leib, ein käpplein klein, das Kreutz, zuletzt ein holen stein. – Stammbuch, 1581; Keil, 14.
78. Christi Bräute sollen nicht von Hosen träumen, predigte Pater Abraham den Nonnen in Wien. – Klosterspiegel, 47, 22.
79. Christi Leben und Wandel sind eines Christen bester Katechismus. – Opel, 395.
80. Christi Passion ist unsere Religion. – Harms, 89.
81. Christo gelobt man nichts mit schall, es sey dan fast verloren all.
Lat.: Christo quando datur res, spes bona tuus tribulatur. (Loci comm., 23.)
82. Christus der recht Held ist sieghafft, wider den todt und all sein krafft.
Lat.: Est pugilfortis, qui frangit uincula mortis. (Loci comm., 23.)
83. Christus est via, veritas et vita.
Christus ist der Weg (die Wahrheit, das Leben). (Pauli, Schimpff, 312.)
84. Christus hat dich allein erlöset, drum ruff jhn an, vnd sey getröst; gib jhm allein allzeit die ehr; du bedarffst sonst keine mutter mehr.
Lat.: Sola diuina saluandus sum medicina. (Loci comm., 24.)
85. Christus ist der allgemeine Ablas Meister, der das Fegfewer aussgelescht. – Zinkgref, IV, 73.
86. Christus ist der Papisten Weisenberg, aber nicht Kronen Weisenberg. – Zinkgref, IV, 72.
87. Christus ist nicht Steuermann, sondern Steuerknecht im römischen Schiff der guten Werke. – Zinkgref, IV, 72.
88. Christus ist sawer essens nit vngewohnt, vnd kan widerumb noch vil sawers kochen; wehe denen, die es essen müssen. – Henisch, 948, 6.
89. Christus ist uns schon viele Jahre vorausgegangen, deswegen muss man wol beritten sein, wenn man ihm folgen will, sagte der Abt, als ihn Einer fragte, warum er reite, während sein Herr und Meister zu Fusse gegangen sei. – Harssdörffer, 1850.
90. Christus wäre nimmermehr bei Zachäo eingekehrt, wenn er nicht vom Maulbeerbaum herabgestiegen wäre. – Harssdörffer, 2086.
Empfiehlt Bescheidenheit.
[1101] 91. Der heilige Christ hat zur Eisbrück gelicht; sollt' sie nicht sein, so beschert er sie ein.
92. Der Herr Christus ward vom Teuffel in die wüsten gefürt, vnnd hat sein Creutz (s.d. 7) nicht selbst gemacht. – Lehmann, 30, 23.
93. Der wegen des Namens Christi das Zunfftmeister-Amt vorlohren, der bekömmt durch Christi Hand davor das römische Reich. (Pauli, Postilla.)
94. Die Christum recht lieben und bekennen, förchten kein todt, kein würgen, kein brennen.
Lat.: Occubuere uiri sancti pro nomine Christi. (Loci comm., 23.)
95. Es sei Christus oder Fiskus, genommen oder gegeben, wenn wir es nur haben.
Lat.: Non curamus sive sit Christus sive sit fiscus sive sit captum sive sit raptum, nobis sit optum. (Zinkgref, IV, 91.)
96. Ich will die ehr Christi bewahren, solt ich auch die lügen mit karren vnd wagen zuführen, sagte der Pfaff. – Zinkgref, IV, 242.
Als man ihn tadelte, dass er Christum nicht auf einer Eselin, sondern auf einem schönen Hengst nach Jerusalem reiten liess.
97. Ist Christus nicht da, so ist gewiss der Teufel da. – Luther's Tischr. 11b.
98. Kristes oder Jises 't äs în Téiwel. – Schuster, 1129.
Wie verschieden auch die Namen sind, die man einem Dinge gibt, es bleibt dasselbe Ding.
99. Lieber Herr Christe, warum hast du nicht auch in meinem Lande geweint, rief der Schwab, als er in Italien Lachrymae Christi trank. – Zinkgref, IV, 508.
100. Lieber mit Christo leiden, als mit dem Kaiser stehen. – Luther, Ms.
Lat.: Malo cum Christo cadare, quam cum Caesare stare.
101. Ohne Christum leben, ist sterben; in Christo sterben, ist leben.
It.: Vivere senza Cristo è morire, morir per Cristo è vivere. (Pazzaglia, 414, 11.)
102. Vor Christo fleugt man, zum Teuffel leufft man. – Petri, II, 841.
103. Was man an Christo ersparrt, das fürt der Teufel weg. – Mathesius, Postilla, CCXVIb.
104. Was mann Christo nit wil geben, das muss mann dem teuffel lassen. – Franck, II, 179a.
105. Wenn Christus an's Kreuz geschlagen wird, dann schüttelt Judas immer den vollen Beutel.
106. Wenn unser Herr Christus im Grabe friert (Karfreitag), dann friert's noch vierzig Nächte. – Illustrirte Zeitung, Leipzig 1860, S. 255b.
107. Wenn vns Christus nicht were geboren, so wern wir allzumal verloren. – Henisch, 46, 70.
108. Wer Christo glaubt, der fleugt nicht. – Henisch, 1635, 16.
109. Wer Christum recht liebet allein, der hat mit der welt kein gemein; denn was sie gross vnd herrlich macht, das wird von jhm für nichts geacht. – Loci comm., 138.
Lat.: Si quis amat Christum, mundum non diligit istum, aestimat obscoenum, quod mundum credit amoenum, totum uclescit, quicquid in orbe nitescit. (Loci comm., 138.)
110. Wer in Christo einen guten Muth hat, der ist reich genug. – Petri, II, 784.
111. Wo Christus einkehrt, ist allzeit ein Emmaus. – Storch, Freiknecht II, 268.
*112. Aus Christo einen Moses machen. – Luther's Tischr. 146b.
Aus dem Evangelium Gesetz, aus freiem Willen Zwang.
*113. Christus buss'n (küssen) wollen, und 'n Juden treffen. (Oberösterr.)
Eine Jemandem zugedachte Gunst oder Ehre infolge eines Zufalls, eines Missverständnisses einer Person erweisen, der sie nicht bestimmt war. Von gläubigen Katholiken entlehnt, welche die Figur Christi oder irgend eines Heiligen aus Verehrung küssen.
[1102] *114. Dåhâr g'härt nit Christus, sundern Mistus. (Franken.) – Frommann, VI, 166, 62.
Von einem Acker, der des Düngers mehr als des priesterlichen Segens benöthigt ist.
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