Thierlein

1. Alle Thierlein leben gern.Simrock, 10260a.

In der Schweiz: Alli Thierli lebe gern. (Sutermeister, 143.)


2. Alle Thierlein ohne Augen zum Graben gut im finstern taugen.


3. Alle Thierlein sind so weis', sie ru'hn ein' Weil' auf ihre Speis'.Eiselein, 594.


4. Ein allerliebstes (prächtig) Thierlein, sagte der Bettler, als er eine Filzlaus gefangen.

Holl.: Dat is een zoet lief beestje, zei Pieterde Noorman, en hij zug eene platluis. (Harrebomée, I, 41.)


5. Es ist kein Thierlein so vergessen, es ruht ein Stündlein auf sein Essen.Simrock, 2203.


*6. Herr, hol meck de Dierkes vom Leibe, bat Hans Lenhardt.

Unter den Zügen aus dem Leben alter elberfelder Christen, welche der Kirchliche Anzeiger für die evangelisch-lutherische Gemeinde zu Elberfeld bringt, befindet sich auch der obige Stossseufzer, welchen der alte Hans Lenhardt in der letzten Krankheit seinem Heiland vortrug, dahin gehend, ihm die »Dirkes« (örtlicher Ausdruck für Läuse) vom Leibe zu halten. Hans Lenhardt war kein Freund der »Dirkes«, die doch so gern da sind, wo Armuth und Mangel ist. Obgleich nun der Heiland von den Gläubigen sehr vielseitig in Anspruch genommen wird, so hat er dennoch den armen, alten, kranken Hans Lenhardt vor den »Dirkes« bewahrt. (Vgl. Bresl. Zeitung, 1872, S. 4480.)


7. Jedes Thierlein hat sein Manierlein.


8. Jedes Thierlein hat seine Galle.


9. Kein Thierlein war je so unweis', es ruht ein' Stund' auf sein' Speis'.Binder III, 3682.


10. Kleine Thierlein haben auch Galle.Eiselein, 204; Simrock, 2995.

Dän.: Smaae dyvr have og galde. – Smaae folk er snart stukket. (Prov. dan., 131.)

Lat.: Luce patet clara, fratrum est concordia rata. (Chaos, 420.)


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11. Vier klainiste thierlein der erd seind weiser als die weisen der welt: anmaissen, samlend speiss im schnid; hirgrili oder häsle, die jr wohnung in die felsen machen; heuschrecken, haben keinen weisel vnd ziehen doch fort in georndtem hauffen; spinn, haltet sich an füessen vnnd wohnet doch inn der königen heuser.Rasch, 10.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 4. Leipzig 1876.
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