1. De Driwer un de Esel denket nich öwerên. – Eichwald, 369; Schlingmann, 335.
In Ostfriesland: De Drîver un de Esel stimmen selten averên. (Kern, 597.) Was uns nicht verwundern darf; denn der Treiber ruft: jüh (vorwärts) und der Esel: ho (halt). – Herrscher und Beherrscher haben selten einerlei Ansichten von Gesetzen und Massnahmen.
2. Der Treiber und sein Eselein stimmen selten überein.
3. Ein trunkener Treiber macht ein taumelndes Kamel. (Abyssinien.)
4. Et ess besser Driever sin als Essel. (Bedburg.)
5. Wenn dem Treiber die Peitsche und dem Bettler der Stab in der Hand warm geworden ist, dann lassen sie nicht mehr davon ab.
Um zu sagen, dass der Mensch die ihm überwiesene Macht nicht gern wieder aus der Hand gibt; dann im allgemeinen, dass es jedem schwer fällt, die angenommenen Gewohnheiten wieder abzulegen.
Wend.: Hdyž so pohončej křudžíšćo a prošerej kij rukach zhrjeje, da žadyn lóhcy njepuščítaj. (Čelakovsky, 364.)
[1305] 6. Wenn der Treiber schläft, wie kann das Kamel einen andern Weg gehen als den seinigen? (Aegypten.)
7. Wenn der Treiber selber faul ist, will auch der Esel keine Säcke tragen. – Altmann VI, 466.