Unverworren

1. Sey vnuerworren mit dem, der haimligkait offenbart, vnd mit dem verleümbder, vnd mit dem falschen maul.Agricola II, 260.


2. Unferwäurn is am besten, hadde de Lyrendraiger (Leierkastendreher) spield. (Hemer in der Grafschaft Mark.) – Frommann, III, 255, 16.


3. Unverwoert han 't et de Wevvere gär. (Bedburg.)


4. Unverworren es am besten, hadde de Lînewiäwer sacht. (Grafschaft Mark.) – Hoefer, 670; Woeste, 63, 234.


5. Unverworren ist am besten zu verrichten. Herberger, I, 46.


6. Unverworren verrichtet sich leicht. (Kreis Nimptsch in Schlesien.)


7. Vnverworren gibt gut Garn.Gruter, III, 92; Petri, II, 565; Lehmann, II, 804, 133; Simrock, 10785; Körte, 6215; Frost, 79.


[1489] 8. Vnverworren ist gut haspeln.Gruter, III, 92; Lehmann, II, 804, 134; Simrock, 10785; Körte, 6216; Braun, I, 4704.


9. Vnverworren ists best.Petri, II, 565; Simrock, 10784; Eiselein, 613.


10. Vnuerworren, sagt der Fuchs, war schon im Netz.Latendorf II, 27.

Sandvoss (Sprichwörterlese, 102) bemerkt hierzu: »Der Witz liegt hier in dem Doppelsinne des Worts (unverworren), das sowol von verwirren als von werren = schädigen, hindern, abgeleitet werden kann. Unverworren heisst ungeschoren, nicht versehrt. Der Fuchs empfindet noch nicht die Gefahr, da sie ihm nicht auf den Leib kommt; und daher ruft er freudig aus: Unverworren, da doch das Netz ihn verwirrt.«

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867, Sp. 1489-1490.
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