Vorkommen

1. Besser andern vorkommen als uns vorkommen lassen.

Lat.: Melius praevenire, quam praeveniri. (Seybold, 302.)


2. Wer vorkimmt, dar mehlt vor.Gomolcke, 1070; Frommann, III, 242, 16.

»Wer vor kompt, der mält vor.« (Egenolff, 308a.)


*3. Dat küemed éäm füür as der Kau de Kéärmisse (Kirmes). (Iserlohn.) – Frommann, V, 59, 56.


[1692] *4. Der ist auch unte fürkommen. (Unterbettring.) – Birlinger, 973.

Im Sinne von Reif 21.


*5. Du kommst mir vor wie Mindel von Preschke. (Nordböhmen.)

Wird vom Einsender als ein altes Sprichwort bezeichnet, das angewandt wird, um jemand als dumm oder närrisch zu bezeichnen.


*6. Er ist mir vorkommen.Franck, II, 21b.

Hat mir einen Vortheil, nach dem ich greifen wollte, vorher weggeschnappt.

*7. Es kommt ihm vor wie böhmische Dörfer. Deutsche Romanzeitung, III, 44, 632.

Weil um das Jahr 1466 dort weit und breit kein Dorf zu erblicken war.


*8. Es kommt ihm vor wie dem Bullen das Melken.Frischbier, 115.


*9. S kimmt mer fîr as wie im Troame.Gomolcke, 991.


[Zusätze und Ergänzungen]

*10. Man kommt sich dort vor, wie die Laus auf einem Glatzkopfe.

Ein einsamer Reisender auf einem kahlen Berge.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 4. Leipzig 1876.
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