1. Bald gibt der wurff sechszinck, bald taussass. – Lehmann, 598, 74.
2. Das war ein Wurf, sagte Hans, und warf seine Frau zum Dachfenster hinaus. – Hoefer, 416; Simrock, 11928.
3. Der beste Wurf im Spiel ist, gar nicht spielen. – Winckler, XVI, 77.
4. Der beste Wurf in Karten ist, wenn man sie ins Feuer wirft.
Lat.: Vix fovet undecimum, sed pauperat alea multos.
5. Der beste Wurf mit den Würfeln ist, sie wegzuwerfen.
Span.: El mejor lance de los dodos, es no jugarlos. (Cahier, 3361.)
6. Der erste Wurf taugt nichts. – Eiselein, 652; Simrock, 11925.
Z.B. von Hunden.
7. Der wurff bringts. – Lehmann, 606, 174.
»Wenn die Kart wird vmbgeschlagen, wer weiss, ob er böss oder gut Kart bekompt; hat er's, so sihet er's.«
8. Die bösen Würfe muss man auch geben. – Grubb, 518.
9. Ein wurff auss der Hand, ist ins Teuffels Hand. – Gruter, III, 29; Lehmann, II, 151, 76; Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 474.
10. Gerath der erst wurff nit, so fellt die byr vom andern. – Franck, II, 68a; Henisch, 392, 44; Petri, II, 334; Eiselein, 652; Simrock, 11926; Sailer, 186.
11. Ist der Wurf gethan, kommt guter Rath verspätet an.
12. Man muss den Wurf nicht aus der Hand lassen.
13. Man trifft nicht mit jedem Wurfe sieben Kegel.
»Man trifft all würff nit sieben Kegel.« (Waldis, IV, 73, 55; Philippi, II, 470.)
14. Wenn de Worp ût der Hand is, sau is he in Düvels Gewald. – Schambach, I, 74, 289.
15. Wenn de Worp ut d'r Hand is, sau isse det Düwels. – Lohrengel, I, 752.
[458] 16. Wenn der Wurf aus der Hand ist, so ist er des Teufels. – Eisenhart, 479; Petri, II, 641; Eiselein, 652; Graf, 292, 61 u. 350, 385; Körte, 7031; Sutermeister, 130.
Im allgemeinen: Man soll sich hüten, eine gefährliche Handlung an einem Orte zu begehen, wo man jemand gar leicht schaden kann. Besonders wird es denen als Warnung zugerufen, welche mit Steinen werfen.
Lat.: Initia in potestate nostra, exitus fortunae. (Seneca.) (Binder II, 1514.)
17. Wenn der Wurf aus der Hand und das Wort geredt ist, so wird man sein nicht mehr Meister.
It.: Pietra tratta e parola detta non può tornar indietro.
18. Wenn ein böser Wurff kompt, so muss man den Stein setzen, wie man kan, das grösser Schäden verhütet werde. – Lehmann, 82, 62.
*19. A kimmt izunder an a Wurf. – Frommann, III, 242, 33.
Böhm.: Dát' mi ho pán bůh na harč. (Čelakovsky, 555.)
*20. Ar kummt mer scha widder in Worf. (Franken.) – Frommann, VI, 327, 427.
*21. Das ist nur vmb den ersten wurff. – Aventin, Chronik, CXCVa.
*22. Der grosse Wurf ist ihm gelungen.
Umgewandelt aus Schiller's Gedicht An die Freude: »Wem der grosse Wurf gelungen.« Scherzhaft auch auf Geldsäcke angewandt. (Büchmann, 10. Aufl., S. 12.)
*23. Der Wurf ist gethan.
Der Entschluss ist gefasst.
Frz.: Le dé en est jeté. (Lendroy, 565.)
*24. Ein Wurf, aber kein Werfer. – Burckhardt, 300.
Zur Entschuldigung eines zu freien, unversehens entfallenen Wortes, woran jemand Anstoss genommen hat.
*25. Er gewinnt auf jeden Wurf.
Von einem Glückskinde. Bei den alten Griechen war der »Chier« der schlechteste Wurf, der »Koer« (Insel Kos) der beste. Daher das Sprichwort: »Kein Chier, sondern Koer«, von einem Menschen, der auf keinen Wurf verliert, sondern auf alle gewinnt. (Vgl. Anmerkung zu den Fröschen des Aristophanes übersetzt von Donner.)
*26. Lass den Wurf umgahn. – Eiselein, 380.
Lass die andern auch zu Wort, zu ihrem Recht kommen.
*27. Zween Würfe mit einem Steine thun. – Gotthelf, Erzählungen, 155.
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