Berlichingen [2]

[187] Berlichingen, altes fränk. Adelsgeschlecht, blüht noch in zwei Linien, von denen Hans (geb. 1476, gest. 1553) die zu Jagsthausen und sein Bruder Götz oder Gottfried von B., mit der eisernen Hand, die zu Rossach stiftete. Letzterer, geb. 1480 auf dem Schloß Jagsthausen, war einer der letzten Repräsentanten des mittelalterlichen Rittertums, verlor bei der Belagerung von Landshut 1504 seine rechte Hand, die durch eine eiserne ersetzt wurde, geriet bei der Verteidigung von Möckmühl gegen den Schwäb. Bund 1519 in Gefangenschaft (bis 1522), ward im Bauernkriege 1525 durch Zwang Hauptmann der Bauern, danach bis 1530 in Haft gehalten, kämpfte mit den Kaiserlichen 1542 gegen die Türken, 1544 gegen [187] Frankreich, gest. 23. Juli 1562 auf Schloß Hornberg. Aus seiner Selbstbiographie (erstmals hg. 1731; Neudruck 1886) nahm Goethe den Stoff zu seinem Drama »Götz von B.«. – Vgl. Böhm (1897).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 187-188.
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