[204] Mond, der Nebenplanet (s.d.) oder Trabant der Erde, dreht sich um diese in etwa 29,53 Tagen (= 1 Monat) von Westen nach Osten und mit ihr um die Sonne [Tafel: Astronomie I, 7], rückt täglich durchschnittlich über 13o nach Osten, wobei man den Grad seiner Sichtbarkeit als Mondphasen (Lichtgestalten [Taf. I, 8] bezeichnet. Diese sind: Neumond (M. zwischen Erde und Sonne); erstes Viertel (M. 90o östl. von der Sonne); Vollmond (Erde zwischen M. und Sonne); letztes Viertel (M. 90o westl. von der Sonne). Diese vier Mondviertel bilden einen Mondwechsel. Geht der M. durch den Erdschatten, so entsteht eine partiale oder totale Mondfinsternis [Taf. I, 10]. Die Mondbahn ist eine Ellipse, deren Ebene mit der Ebene der Ekliptik einen Winkel von 5o 9' bildet; sowohl die große Achse der Ellipse als die Durchschnittslinie (Knotenlinie) beider Ebenen sind veränderlich. Die mittlere Entfernung des M. von der Erde beträgt 384.420 km; sein Durchmesser etwa 3/11 des Erddurchmessers (3480 km). Da der M. bei seinem Umlauf um die Erde sich zugleich um seine Achse dreht, wendet er uns stets dieselbe Seite zu (s. Libration); infolge der langsamen Rotation um seine Achse dauert ein Mondtag 291/2 mal so lange als ein irdischer Tag. Die Oberfläche des M. [Tafel: Astronomie II, 4], der sein Licht von der Sonne empfängt, zeigt größere und kleinere Flecken, denen man den Namen von Meeren, Seen etc. beigelegt hat, obgleich der M. keine Atmosphäre zu haben scheint; diese Flecken sind Berge und Täler [Tafel II, 5]. Der M. erzeugt durch die Gravitation in den Meeren der Erde Ebbe und Flut. Der Einfluß des M. auf das Wetter ist geringfügig.