[524] Kaffe, aus dem arabischen Khawe (Coffea arabica), die Frucht eines Baumes aus der Familie der Rubiaceen, ist in Abyssinien und Südarabien ursprünglich einheimisch. Er wird 10 bis 16' hoch, ist immer grün, hat lorbeerähnliche Blätter, wohlriechende, weiße Blüten, rothe kirschenähnliche Früchte mit zwei Kernen, die s. g. Bohnen, welche vom Fleische der Frucht gesondert, getrocknet und alsdann von ihrer pergamentartigen Hülle durch Walzen getrennt werden. Der Baum kommt nur im heißen Klima fort und trägt nur vom 3. bis zum 12. Jahre; die Aernte ist am bedeutendsten im Frühlinge, dauert aber fast das ganze Jahr durch, weil der Baum fast beständig blüht. Aus Arabien ist derselbe in die meisten tropischen Colonien der Europäer [524] verpflanzt worden und der K.handel setzt ungeheure Summen in Umlauf (Java führte 1840 allein 1501/2 Millionen Pfund aus). Der K. enthält einen eigenthümlichen bitteren Stoff, das Coffeïn, zwei eigenthümliche Säuren, ein Fett. einen Faserstoff, ein Harz, Eiweiß, etwas Zucker, Gummi, Schleim und Wasser. Beim Rösten wird ein Theil des Coffeïns und das Wasser verflüchtigt, die aromatische K. säure wird brenzlich u. bildet das eigentliche Aroma. das Eiweiß wird zerstört, der Schleim bitter und es entsteht ein brenzliches Oel. Beim Rösten soll so wenig als möglich Aroma verflüchtigt und so wenig als möglich brenzliches Oel erzeugt werden und man bereitet ihn besser durch einen Aufguß siedenden Wassers, ohne ihn zu kochen. Die Wirkung des K.s ist eine belebende für das Gehirn und den Magen, aber nicht räthlich für Personen, welche an Blutwallungen und Hämorrhoiden leiden. Sein Gebrauch scheint in Arabien uralt zu sein, die ersten Nachrichten über ihn gab Europa 1573 der deutsche Arzt Rauwolf und die ersten K.häuser entstanden in Italien. Frankreich und England von Anfang bis Ende des 17. Jahrhunderts; in Deutschland wurde sein Genuß erst gegen Ende des vor. Jahrh. allgemein.