Badajoz [2]

[243] Badajoz, Hauptstadt der gleichnamigen span. Provinz (s. oben), links am Guadiana, über den eine alte, 525 m lange Steinbrücke führt, 7 km von der portugiesischen Grenze an der Eisenbahn Madrid-Ciudad Real-Lissabon, 155 m ü. M., besteht aus Ober- und Unterstadt, ist die wichtigste Grenzfestung gegen Portugal und besitzt außer dem Wall mit Bastionen einen starken Brückenkopf und drei Forts. Die Stadt hat eine festungsartige Kathedrale aus dem 13. Jahrh. mit Gemälden von Morales u. a., Skulpturen und großer Orgel, ein altes Kastell, ein Museum und (1900) 30,899 Einw., die bedeutende Viehzucht und Fabrikation von Hüten, Leder, Leinen- und Wollenwaren und Fayence betreiben. Sie ist Sitz des Generalkapitäns von Estremadura, eines Gouverneurs und eines Bischofs sowie eines deutschen Konsuls. B. ist auch Geburtsort des Malers Morales und des Friedensfürsten Godoy. – In den Zeiten der Römer hieß B. Colonia Pacensis, bei Abulfeda Bataljús. Unter den Mauren war B., 930 durch Abd er Rahmân erobert, seit 1030 Hauptort des Reiches der Aftassiden (bis 1094) und ward 1168 durch Alfons I. von Portugal vorübergehend, 1235 durch Alfons IX. von Kastilien den Mauren für immer entrissen. Durch den am 16. Juni 1801 geschlossenen Frieden zu B. wurde der »Pomeranzenkrieg« beendet, indem Portugal Olivenza an Spanien abtrat. Am 11. März 1811 ergab sich B. den Franzosen unter Soult, 6. April 1812 den Engländern unter Wellington.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 243.
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