Banér

[330] Banér, Johan von, schwed. Feldherr, geb. 3. Juli 1596 in Djursholm bei Stockholm, gest. 20. Mai 1641 in Halberstadt, beteiligte sich als Offizier seit 1615 an den Kriegen Gustav II. Adolfs gegen Rußland und Polen. Zum General und Reichsrat ernannt, kam er 1630 nach Deutschland, entschied 17. Sept. 1631 den Sieg der Schweden bei Breitenfeld, kämpfte 1632 in Süddeutschland, hielt sich 1633 zumeist in der Gegend von Magdeburg auf, ging 1634 als Feldmarschall mit den Brandenburgern und Sachsen nach Böhmen, mußte sich aber infolge der Niederlage Horns bei Nördlingen (s. d.) nach Thüringen, 1635 ins Magdeburgische und Mecklenburgische zurückziehen. Die Siege bei Dömitz (1. Nov. 1635) und Wittstock (4. Okt. 1636) öffneten B. von neuem den Weg nach Süden. Vor einer Einschließung bei Torgau rettete er sich 1637 durch einen meisterhaften Rückzug nach Pommern. Durch frische Truppen aus Schweden verstärkt, vertrieb er Mitte 1638 die Gegner und drang Anfang 1639 abermals in Sachsen ein, wo er 14. April bei Chemnitz entscheidend siegte. Hierauf hielt er längere Zeit Böhmen besetzt (19. Mai Sieg bei Brandeis) und ließ seine Scharen fürchterlich hausen. Im Frühjahr 1640 wendete er sich nach Thüringen, später nach der mittlern Weser. Von hier aus erfolgte Ende 1640 sein berühmter Eilmarsch nach Regensburg, wo der Kaiser und die Reichsstände versammelt waren. Am 17. Jan. 1641 stand er vor der Stadt, deren Einnahme jedoch durch plötzliches Tauwetter vereitelt wurde. Infolge der furchtbaren Strapazen während des Rückmarsches durch Böhmen nach Sachsen erkrankte er. Bis Juli 1628 schrieb er sich Banner. Seine wichtigen, meist deutsch geschriebenen Briefe 1624–41 an Axel Oxenstierna veröffentlichte Sondén (Stockh. 1893).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 330.
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