[368] Barbe (Barbus Cuv.), Edelfischgattung aus der Familie der Karpfen (Cyprinidae), Fische mit gestrecktem Körper, kurzer After- und Rückenflosse, vorgestreckter Schnauze, vier Bartfäden an der obern Kinnlade des unterständigen Maules und drei Reihen hakig umgebogener Zähne. Von den ca. 200 Arten in den heißen und gemäßigten Teilen der Alten Welt lebt in Mitteleuropa die gemeine B. (B. fluviatilis Agass.), bis 70 cm lang und 5, selbst 12 kg schwer, ist auf dem Rücken grün, an den Seiten heller, am Bauch grünlichweiß, mit bläulicher Rücken- und Afterflosse und rötlichen Brust- und Bauchflossen. Sie liebt klare Gewässer mit steinigem Boden, hält sich zwischen Wasserpflanzen, im Winter unter Steinen oder in Höhlungen, vergräbt sich auch wohl haufenweise am Uferrand, ist besonders nachts sehr lebendig und nährt sich von kleinen Fischen, Gewürm, Aas, Kot und Wasserpflanzen. Die B. laicht im dritten Jahr im Mai und Juni auf Steinen und wird zu dieser Zeit sehr häufig gefangen. Sie zieht sehr gern den Flachsrösten nach und wird dort fett und schmackhaft. Die B. eignet sich gut für Teichwirtschaft, weil sie die trägern Karpfen in Bewegung bringt; auch in Aquarien hält sie sich. Das Fleisch ist schmackhaft, aber reich an Gräten, der Rogen verursacht leicht Erbrechen und choleraähnlichen Durchfall mit Schwindel, Anurie, Wadenkrämpfen und Ohnmachten (Barbencholera). Der Verkauf der B. ist deshalb in Italien von März bis Mai verboten. Die B. kam schon bei den alten Griechen und Römern häufig auf die Tafel.