Bradshaw

[301] Bradshaw (spr. bräddschao), John, engl. Rechtsgelehrter aus angesehener Familie in Lancaster, geb. 1602, gest. 31. Okt. 1659, wurde während der englischen Revolution vom Parlament 1646 zum Kommissar des Großen Siegels, 1647 zum Oberrichter von Chester und 1649 zum Präsidenten des Gerichtshofs ernannt, der Karl I. zum Tode verurteilte. Das Parlament ernannte ihn darauf zum Präsidenten des Staatsrates der Republik und zum Kanzler des Herzogtums Lancaster. Er protestierte 20. April 1653 gegen die Auflösung des Parlaments und Staatsrates durch Cromwell und gehörte fortan zur republikanischen Opposition; nach Cromwells Tode trat er wieder in den Staatsrat. Sein Leichnam wurde nach der Restauration Karls II. aus der Westminsterabtei ausgegraben, enthauptet und unter dem Galgen verscharrt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 301.
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