[346] Ebstein, Wilhelm, Mediziner, geb. 27. Nov. 1836 in Jauer, studierte in Breslau und Berlin, war 186170 Arzt und Prosektor am Hospital Allerheiligen in Breslau, wurde 1871 dirigierender Arzt des städtischen Armenhauses, ging 1874 als ordentlicher Professor und Direktor der medizinischen Poliklinik nach Göttingen und erhielt 1877 die Leitung der dortigen medizinischen Klinik. E. beschäftigte sich besonders mit den Störungen des Stoffwechsels und der Ernährung, gab mehrere neue diätetische Kurmethoden an (s. Fettsucht) und schrieb: »Die Rezidive des Typhus« (Bresl. 1869); »Nierenkrankheiten« (in Ziemssens »Handbuch der speziellen Pathologie und Therapie«, Bd. 9, Leipz. 1875); »Die Natur und Behandlung der Gicht« (Wiesbad. 1882); »Das Regimen bei der Gicht« (1885); »Die Natur und Behandlung der Harnsteine« (1884); »Die Fettleibigkeit (Korpulenz) und ihre Behandlung nach physiologischen Grundsätzen« (1882, 7. Aufl. 1887); »Die Zuckerharnruhr« (1887); »Beiträge zur Lehre von der harnsauren Diathese« (1891); »Über die experimentelle Erzeugung von Harnsteinen« (mit Nicolaier, 1891); »Unsre Heilmethoden« (1891); »Die Kunst, das menschliche Leben zu verlängern« (1891); »Über die Lebensweise der Zuckerkranken« (2. Aufl. 1898); »Über eiweißreiches Mehl und Brot als Mittel zur Aufbesserung der Volksernährung« (1892), sämtlich in Wiesbaden erschienen; ferner »Die Pest des Thukydides« (die attische Seuche, 1899); »Leben und Streben in der innern Medizin« (1900); »Die Medizin im Alten Testament« (1901) und »im Neuen Testament« (1903); »Die chronische Stuhlverstopfung in Theorie und Praxis« (1901); »Die Tastperkussion« (1901); »Die Krankheiten im Feldzuge gegen Rußland 1812« (1902); »Vererbbare zellulare Stoffwechselkrankheiten« (1902) und »Dorf- und Stadthygieine« (1902, sämtlich Stuttgart). Mit Schwalbe redigierte er das »Handbuch der praktischen Medizin« (Stuttg. 18991901, 5 Bde.).