Echtler

[352] Echtler, Adolf, Maler, geb. 5. Jan. 1843 in Danzig, begann mit 19 Jahren seine Studien auf der Akademie zu Venedig und bildete sich dann in Wien[352] und bei Professor W. Diez in München weiter. 1877 siedelte er nach Paris über, wo er bis 1888 blieb. Nachdem er anfangs nur Genrebilder aus dem venezianischen Volksleben gemalt, die sich durch Lebendigkeit der Darstellung, Anmut der Charakteristik und Flüssigkeit des Kolorits gleichmäßig auszeichneten (vor der Loggetta in Venedig, Brunnenszene in Venedig, vor der Markuskirche, Erinnerung an Italien), wandte er sich auf Grund von Studien, die er in der Bretagne und Normandie gemacht, dem ländlichen Sittenbild zu. Der Ruin einer Familie (1883, in der Dresdener Galerie), Gestürzt (in der Neuen Pinakothek zu München) und die Vorleserin sind seine Hauptwerke dieser Gattung. 1888 siedelte er nach München über, wo er wieder venezianische Genrebilder neben Sittenbildern aus dem Volksleben, Madonnenbildern und Figuren aus der alten Sage und Geschichte (Hero, Kleopatra) malte.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 352-353.
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