[567] Genga (spr. dschénga), 1) Girolamo, ital. Maler, Architekt und Bildhauer, geb. um 1476 in Urbino, gest. daselbst 1551, lernte bei Signorelli und Perugino, malte mit T. della Vite in Urbino in der Kapelle San Martino des bischöflichen Palastes und ging dann nach Rom, wo er für die Kirche Santa Caterina da Siena eine Auferstehung Christi malte und sich mit dem Zeichnen und Messen antiker Baulichkeiten beschäftigte. Vom Herzog Francesco Maria nach Urbino zurückgerufen, folgte er diesem später in die Verbannung nach Cesena, wo unter anderm die Tafel: Gott-Vater mit Maria und den vier Kirchenvätern entstand (jetzt in der Brera in Mailand). Nach der Rückkehr des Herzogs nach Urbino erbaute G. für ihn auf dem Berge dell' Imperiale bei Pesaro einen großen Palast, in dem auch die Figur eines Engels von ihm herrührt. Auch entwarf G. die Pläne zur Kirche San Giovanni Battista in Pesaro, zum Zoccolantenkloster in Monte Barroccio und zum Bischofspalast in Sinigaglia.
2) Bartolommeo, Maler, Architekt und Bildhauer, Sohn des vorigen, geb. 1518 in Cesena, gest. 1558, Schüler seines Vaters, ging zu weiterer Ausbildung 1538 nach Florenz, später nach Rom, wurde Aufseher der Staatsbauten des Herzogtums Urbino und vollendete als solcher die von seinem Vater begonnene Kirche San Giovanni und den Palast zu Pesaro. Er erlangte namentlich auch als Festungsbaumeister Ruf; man berief ihn nach Malta, um es gegen die Angriffe der Türken zu befestigen.