[495] Guerber (spr. ger-), Joseph, elsäss. Politiker, geb. 23. Sept. 1824 zu Weißenburg im Elsaß, studierte katholische Theologie in Straßburg und Bonn, ward 1848 Kaplan zu Hagenau, darauf zu Mutzig, Straßburg und wieder in Hagenau, 1871 Superior des kleinen Seminars zu Zillisheim (Oberelsaß), kehrte nach dessen Auflösung 1873 nach Hagenau zurück und wurde 1881 Superior der Barmherzigen Schwestern sowie Kanonikus in Straßburg. Von 187898 Mitglied des Reichstags für Gebweiler, hielt er sich anfangs zu den Protestlern, trat aber später für die Selbstverwaltung der Reichslande und die Rechte der katholischen Kirche ein. Er redigierte 185872 den »Volksfreund« und schrieb: »Haguenau avant la Réforme« (in der »Revue catholique d'Alsace«, 1861); »A. Räß, Bischof von Straßburg« (Würzb. 1873); »Leopold Bruno Liebermann« (Freiburg 1880) u. a.