Harntreibende Mittel

[827] Harntreibende Mittel, Arzneimittel, welche die Harnabsonderung befördern und somit die wässerigen Bestandteile des Blutes und der Gewebsflüssigkeiten verringern. Um den notwendigen Ersatz der erstern sofort zu bewirken, nimmt das Blut Wasser aus dem Körper auf, wo es sich findet; auf diese Weise werden infolge von Krankheiten in den Höhlen und Geweben des Körpers angehäufte Flüssigkeiten zur Aufsaugung gebracht und aus dem Organismus entfernt (z. B.[827] bei Wassersucht, bei Brustfellentzündung mit flüssigem Exsudat). Manche h. M. wirken durch unmittelbare Anregung des Nierengewebes (Diuretin, Calomel), andre (Digitalis) durch Verstärkung des Blutdruckes, wodurch günstige Harnabscheidungsbedingungen geschaffen werden.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 827-828.
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