Henckell

[165] Henckell, Karl Friedrich, lyrischer Dichter, geb. 17. April 1864 in Hannover, studierte Philosophie in Berlin, dann in München, ließ sich 1886 in Lenzburg in der Schweiz nieder und lebt jetzt als Verlagsbuchhändler in Berlin. In seinen Dichtungen zeigt H. neben seiner sozialistischen Gesinnung viel sprachliche Begabung, echt lyrische Phantasie, aber es fehlt ihm Selbstkritik und die Fähigkeit, ein größeres künstlerisches Werk aufzubauen. Von ihm erschienen: »Umsonst. Ein soziales Nachtstück« (Berl. 1884); »Poetisches Skizzenbuch« (Minden 1885); »Strophen« (Zürich 1887); »Amselrufe« (das. 1888, 2. Aufl. 1890); »Diorama« (das. 1890); »Gründeutschland« (1890); »Trutznachtigall« (Stuttg. 1891); »Aus meinem Liederbuch« (Münch. 1892); »Buch der Freiheit« (Anthologie, Berl. 1894); »Zwischenspiel« (Lieder vom heimlichen Kaiser, Zürich 1894); »Gedichte« (das. 1898); »Gedichte für das Volk. Eine Auswahl« (das. 1901), »Aus meinen Gedichten« (das. 1902); »Gipfel und Gründe«, neue Gedichte (das. 1904), ausgewählte Gedichte u. d. T. »Mein Liederbuch« u. »Neuland« (Leipz. 1903) und die kritische Studie »Moderne Dichterabende« (Zürich 1895). 1895–99 gab er die »Sonnenblumen. Flugblätter der Lyrik« (Zürich) heraus.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 165.
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