[764] Iltis, Name von zwei berühmt gewordenen Kanonenbooten der deutschen Marine. Das erste (490 Ton. Wasserverdrängung und 9 Knoten Geschwindigkeit) lief 1878 auf der kaiserlichen Werft in Danzig vom Stapel, kreuzte dauernd in den ostasiatischen Gewässern, heißte behufs Besitzergreifung der Karolinen 25. Aug. 1885 im Hafen von Yap die deutsche Kriegsflagge und ging 23. Juli 1896 auf der Reise von Tschifu nach Süden beim Süd-Schantung-Vorgebirge infolge eines Taifuns unter; von der 82 Mann starken heldenmütigen Besatzung wurden nur 11 gerettet; 27 angetriebene Leichen, darunter die des Kommandanten, Kapitänleutnant Braun, wurden auf einem von der deutschen Regierung angekauften Friedhof bestattet. Der gleichnamige Ersatzbau (950 Ton. Wasserverdrängung und 14 Knoten Geschwindigkeit) lief 1898 auf der Schichanwerft in Danzig vom Stapel, trat sofort unter dem Kommando des Korvettenkapitäns Laus (s. d.) die Reise nach Ostasien an, traf 18. Mai 1899 in Tsingtau ein und lag beim Beginn der Unruhen in Nordchina 1900 wieder vor Tsingtau. Als erstes deutsches Schiff Anfang Juni nach Taku beordert, nahm der I. 17. Juni hervorragenden Anteil an der Niederkämpfung der Takuforts, erhielt aber über 20 Granattreffer, verschoß selbst über 4000 Granaten und hatte 7 Tote und 10 Verwundete, darunter den Kommandanten. Zur dauernden Erinnerung daran erhielt das Schiff 1903 als Abzeichen den vorn am Buge zu führenden Orden Pour le mérite, der auch die Flaggenknöpfe ziert. Das Schiff, später in Schanghai repariert, befindet sich noch auf der ostasiatischen Station.