[826] Kellermann, 1) François Christophe, Herzog von Valmy, Marschall von Frankreich, geb. 28. Mai 1735 in Wolfsbuchweiler a. d. Tauber, gest. 12. Sept. 1820, trat 1752 in ein französisches Husarenregiment, machte mehrere Feldzüge im Siebenjährigen Kriege mit und hatte 1788 bereits den Rang eines Generalmajors (Maréchel de Camp). Der Revolution schloß er sich entschieden an und erhielt 1792 an Luckners Stelle das Kommando über die Moselarmee. Er lieferte dem Feinde 20. Sept. die berühmte Kanonade von Valmy; diese blieb zwar unentschieden, doch traten die Preußen hierauf ihren Rückzug aus der Champagne an, und Napoleon I. ernannte daher K. später (1804) zum Herzog von Valmy. Nach Beendigung des Feldzuges wurde er zum Befehlshaber des Alpenheeres ernannt, brachte die Revolution in Genf zustande und wurde dann zur Züchtigung der gegen den Konvent empörten Stadt Lyon ausgesandt; da aber hierzu seine Streitkräfte nicht ausreichten, ward er im Juli 1793 ins Gefängnis geworfen. Der Sturz Robespierres 27. Juli 1794 hatte jedoch seine Befreiung und Ernennung zum Oberbefehlshaber der Alpenarmee zur Folge, in welcher Stellung K. aber wenig Gelegenheit fand, sich auszuzeichnen. Der Erste Konsul ernannte ihn 1803 zum Präsidenten der Ehrenlegion. Die ruhmvolle Waffentat seines Sohnes (s. unten) bei Marengo befestigte auch den Vater immer mehr in der Gunst des Ersten Konsuls, der ihm den Titel Reichsmarschall und die Senatorenwürde verlieh. 1814 schloß er sich Ludwig XVIII. an. Dieser ernannte ihn zum Kommissar für die Militärdivision Metz und zum Pair des Reiches. Seinem Willen gemäß wurde sein Herz unter dem ihm auf den Schlachtfeld von Valmy errichteten Denkmal beigesetzt.
2) François Etienne, Herzog von Valmy, franz. General, Sohn des vorigen, geb. 4. Aug. 1770 in Metz, gest. 2. Juni 1835, nahm unter seinem Vater an den ersten Feldzügen des Revolutionskrieges teil und stand 1796 als Generaladjutant bei der Armee Bonapartes. Als Brigadegeneral entschied er 1800 den Sieg bei Marengo; er ward hierfür zum Divisionsgeneral ernannt. Mit gleicher Auszeichnung focht er bei Austerlitz und in Spanien. 1813 nach Sachsen berufen, nahm er an der Schlacht bei Bautzen rühmlichen Anteil. Ludwig XVIII. ernannte ihn 1814 zum Generalinspekteur der in Lunéville und Nancy stehenden Kavallerie. Bei Napoleons Rückkehr von Elba wurde K. Pair von Frankreich und focht bei Ligny und Belle-Alliance. Die Julirevolution begrüßte er mit Enthusiasmus.