Liebenau [2]

[527] Liebenau, 1) Hermann von, schweizer. Historiker, geb. 3. Okt. 1807 in Reiden, Kanton Luzern, gest. 28. Juli 1874 in Luzern, ließ sich 1837 als Arzt in Luzern nieder und stand 1855–60 als Oberarzt in römischen Diensten. Er schrieb: »Versuch einer urkundlichen Darstellung des Stifts Engelberg« (Luzern 1846); »Die Winkelriede von Stans bis auf Arnold Winkelried« (Zür. 1854); »Arnold Winkelried, seine Zeit und seine Tat« (Aarau 1862); »Die Tellsage zu dem Jahr 1230« (das. 1864); »Lebensgeschichte der Königin Agnes von Ungarn« (Regensb. 1868); »Urkunden und Regesten zur Geschichte des Gotthardpasses« (im »Archiv für schweizerische Geschichte«, Bd. 18 und 19, Zür. 1873–74).

2) Theodor von, schweizer. Historiker, Sohn des vorigen, geb. 3. Dez. 1840 in Luzern, seit 1871 Staatsarchivar daselbst. Er schrieb: »Geschichte der Freiherren von Attinghausen und von Schweinsberg« (Aarau 1865); »Urkundliche Geschichte der Ritter von Baldegg« (Luzern 1866); »Geschichte des Klosters Königsfelden« (in den »Katholischen Schweizerblättern«, Bd. 9, 1868); »Bischof Johann von Gurk, Brixen und Cur und die Familie Schultheiß von Lenzburg« (Aarau 1874); »Die Böcke von Zürich und die Kreyenleute« (Stans 1876); »König Friedrich Wilhelm I. von Preußen und seine Beziehungen zu Luzern« (das. 1877); »Die Stellung Luzerns zu den westfälischen Femgerichten« (das. 1878); »La battaglia di Giornico« (im »Bolletino storico della Svizzera Italiana«, Bd. 1, 1879); »Die Schultheißen von Luzern« (im »Geschichtsfreund der V Orte«, Bd. 35, 1880); »Das alte Luzern« (ebenda 1881); »Der heilige Karl Borromeo und die Schweizer« (in den »Monatrosen«, Bd. 29, 1884); »Die Anfänge des Hauses Habsburg« (im »Jahrbuch der heraldischen Gesellschaft, Adler´ in Wien«, Bd. 9 u. 12, 1882–85); »La battaglia di Arbedo« (im »Bolletino storico della Svizzera Italiana«, Bd. 8, 1886); »Die Schlacht bei Sempach« (Luzern 1886); »Hans Holbein des Jüngern Fresken am Hartensteinhause von Luzern« (das. 1888); »Die Herren von Sax zu Misox« (Chur 1890); »Das Gasthof- und Wirtshauswesen der Schweiz in älterer Zeit« (Zür. 1891); »Die Glasgemälde der ehemaligen Benediktinerabtei Muri« (Aarau 1892); »Der Luzernische [527] Bauernkrieg im Jahr 1653« (im »Jahrbuch für schweizerische Geschichte«, Bd. 18–20,1893/95); »Geschichte der Fischerei in der Schweiz« (Bern 1897); »Die Chronisten des Stifts Neuchâtel« (in den »Katholischen Schweizerblättern«, neue Folge 11, Luzern 1896); »Felix Plater von Basel und Rennward Cysat von Luzern« (1899); »Die Schweiz im letzten Jahrhundert« (in Seippels Sammelwerk »Schweiz im 19. Jahrhundert«, Bd. 1, Bern 1899); ferner mit Lübke: »Das Kloster Königsfelden« (Zür. 1867); mit Rahn: »Die Casa di ferro bei Locarno« (das. 1891). Außerdem lieferte er zahlreiche Beiträge in die zu Luzern erscheinenden »Katholischen Schweizerblätter«, deren Mitredakteur er ist, in die »Anzeiger für schweizerische Geschichte« und »schweizerische Altertumskunde«, die »Cistercienser Chronik« und andre Zeitschriften.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 527-528.
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