Max-Ehrler

[473] Max-Ehrler, Luise, Malerin, geb. 10. Aug. 1850 in Florenz als Tochter des österreichischen Oberstleutnants Ehrler von Erlenburg, lebte bis zu ihrem 14. Jahr in Italien und nahm dann ihren Wohnsitz in Prag, wo sie von Professor Lauffer den ersten Unterricht in der Kunst erhielt. Dann bildete sie sich in München bei Joseph Flüggen weiter und nach ihrer 1877 erfolgten Vermählung mit dem Genremaler Professor Heinrich Max (geb. 1847 in Prag, gest. daselbst 4. Dez. 1900) in Wien bei Makart, dessen Einfluß sich jedoch nur in ihren Stilleben offenbarte. Ihre tief empfundenen Genrebilder aus dem Familienleben (bange Stunden, der Sparpfennig, die Fächermalerin), denen sich 1888 und 1889 auch zwei religiöse: das Rosenwunder der heil. Elisabeth und eine Madonna mit dem Kind, anreihten, sind durch ein zartes, sein abgetöntes, an G. Max erinnerndes Kolorit ausgezeichnet. In neuerer Zeit hat sie zwei Genrebilder aus dem Frauenleben: ein Telegramm, dessen Empfängerin Vorbereitungen zum Selbstmord trifft, und Vorbei!, gemalt, die durch ihre novellistische Erfindung starkes Interesse erregt haben. Von ihren spätern Bildern sind noch: die Wahl, die Zeit, die Himmelskönigin und einige Madonnen zu nennen. Sie lebt in München.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 473.
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