[486] Mayotta (Mayotte, Maote, Mahori), franz. Insel der Komoren, zwischen Madagaskar und Afrika, noch im Monsungebiet gelegen, aber oft (z. B. 1898) von Wirbelstürmen heimgesucht. Die Angaben für die Einwohnerzahl schwanken zwischen 8000 und 18,000. Die von einem Korallenriff umschlossene Insel (366 qkm) mit zerrissenen Küsten, von vulkanischen Bergen (Mawegani 660 m) durchzogen, hat warmes, für Europäer erträgliches Klima (Maximum 32°, Minimum 20°, Mitteltemperatur 25,5°, jährliche Regenmenge 1102 mm); doch sind Sumpffieber häufig. M. hat schöne Waldungen von Nutzhölzern und treffliche Weiden; es erzeugt Zuckerrohr, Vanille, Kaffee, Rizinus, Aloe, Kakao, Baumwolle, Bananen, Maniok, Gewürznelken. Die eingebornen Mahori oder Antalot (Mohammedaner) sind Mischlinge von Semiten, Madagassen, Negern u. a., große braune Menschen, sanft, friedlich, aber argwöhnisch, sehr träge. Steigende Auswanderung richtet sich besonders nach Sansibar und Madagaskar. Der Handel, ganz in den Händen der Hindu, richtet sich vorwiegend nach dem Ausland. Die Einfuhr betrug 1902: 1,765,447 (1901: 486,395), die Ausfuhr 2,694,720 (1901: 1,001,253) Fr. M. ist durch monatlichen Postdienst mit Réunion, durch Kabel mit Sansibar und Madagaskar verbunden. Haupthandelsplatz ist Msapere. Die Einnahmen und Ausgaben von M. balancierten 1900 mit 293,807 Fr. M. wurde 1841 von dem Sultan an Frankreich gegen eine Jahresrente von 5000 Fr. abgetreten. Seit 1899 ist die Verwaltung von M. (nebst den ihm unterstellten Protektoraten über den andern Komoroinseln) und des Gloriosoinsel-Archipels einem Gouverneur übertragen (mit Residenz in Dsaudse). M. und Dependenzen haben 1978 qkm mit 85,000 Einw. (43 auf 1 qkm). Vgl. E. Vienne, Notice sur Mayotte et les Comores (Par. 1900).