Meckel

[499] Meckel, 1) Johann Friedrich, der Jüngere, Mediziner, geb. 17. Okt. 1781 in Halle, gest. daselbst 31. Okt 1833, der Sohn von Philipp Friedrich Theodor M. (geb. 30. April 1756, gest. 28. März 1803 als Professor der Chirurgie und Entbindungskunst in Halle) und der Enkel von Johann Friedrich M. (geb. 31. Juli 1714, gest. 18. Sept. 1774 in Berlin, schrieb: »De quinto pare nervorum cerebri«, Götting. 1748), studierte in Halle, Göttingen, Würzburg und Wien, ging dann nach Italien und Paris, wurde 1806 in Halle Professor der Chirurgie, bald aber der Anatomie und Physiologie. Zur Vervollständigung des von seinem Großvater ererbten anatomischen Museums bereiste er mehrfach die Schweiz, Frankreich und England. Er lieferte mit Froriep eine Übersetzung von Cuviers »Vergleichender Anatomie« (Leipz. 1809–10, 4 Bde.) mit sehr wichtigen Bemerkungen und schrieb: »De conditionibus cordis abnormibus« (Halle 1802); »Beiträge zur vergleichenden Anatomie« (Leipz. 1809–13, 2 Bde.); »Handbuch der pathologischen Anatomie« (das. 1812–18, 3 Bde.); »Handbuch der menschlichen Anatomie« (Halle 1815–20, 4 Bde.); »System der vergleichenden Anatomie« (das. 1821–33, 6 Bde.); »Tabulae anatomico-pathologicae« (Leipz. 1817–26,4 Hefte); »Descriptio monstrorum nonnullorum« (das. 1826).

2) Klemens Wilhelm Jakob, Militärschriftsteller, geb. 28. März 1842 in Köln, trat 1860 in die preußische Armee, machte den Feldzug 1866 als Leutnant mit, besuchte die Kriegsakademie und erhielt für hervorragende Leistungen einen Ehrendegen. Bei Wörth verwundet, wurde er nach dem Kriege 1870/71 Lehrer an der Kriegsschule in Hannover, 1873 Hauptmann und 1876 in den Großen Generalstab versetzt, 1881 zum Major ernannt. 1882 wurde er Generalstabsoffizier der 16. Division, 1883 beim Generalkommando des 11. Armeekorps. 1885–88 war er in Japan als militärischer Ratgeber und wurde der Begründer der jetzigen Organisation und Kriegsbereitschaft der Armee. 1890 Oberst in Mainz, war er dann als Generalmajor Oberquartiermeister im Großen Generalstab und Lehrer an der Kriegsakademie und lebt, nachdem er den Abschied genommen, in Großlichterfelde. Er schrieb: »Anleitung zum Kriegsspiel« (Berl. 1875, neu bearbeitet von Frhr. v. Eynatten 1903); »Lehrbuch der Taktik« (zugleich als 6. Aufl. der »Taktik« von Perizonius, Berl. 1874–76, 2 Tle.), dessen 1. Teil: »Allgemeine Lehre von der Truppenführung im Felde«, 1890 in 3. Auflage erschien; »Grundriß der Taktik« (4. Aufl., das. 1897). Auch gab er einen »Übungsplan für den Unterricht in der Taktik« (das. 1874) sowie die 3. Auflage von Bronsart v. Schellendorffs Werk »Der Dienst des Generalstabs« (das. 1893) heraus.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 499.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika