Mollinary

[42] Mollinary von Monte Pastello, Anton, Freiherr, österreich. Feldzeugmeister, geb. 1. Okt. 1820 zu Titl in der Militärgrenze, gest. 27. Okt. 1904 in Albate bei Como, entstammte einer soldatischen deutschen Familie, kam 13jährig in die Pionierschule nach Tulln, war 1841–44 in Wien Schüler des berühmten militärischen Brückenbaumeisters Birago und schuf selbst 1846 die erste Wiener Donauflottille. Nach verschiedenen Studienreisen brachte ihn der italienische Krieg von 1848 ins Hauptquartier Radetzkys; auch mit dem genialen Heß war er schon damals innig befreundet. M. war dann sieben Jahre Kommandant des Pionier- und Flottillenkorps in Italien, wurde 1859 Generalmajor und Festungskommandant von Ancona. Im Feldzuge von 1866 stand er als Feldmarschalleutnant unter Feldzeugmeister Festetits am Swiepwalde bei Chlum und übernahm nach des letztern Verwundung das Kommando über das 4. Armeekorps, wurde aber am Ende der Schlacht gleichfalls verwundet. Nach dem Krieg wurde M. Divisionär, dann Militärkommandant in Innsbruck und 1870 kommandierender General in Agram und Chef der Verwaltung im kroatisch-slawonischen Grenzland. Während er 1878 das Oberkommando im bosnischen Feldzug erwartete, kam er infolge Politischen Parteigetriebes als kommandierender General nach Brünn, bann nach Lemberg, trat 1879 in den Ruhestand, den er auf seiner Besitzung am Comersee verlebte. Er schrieb: »Sechsundvierzig Jahre im österreichisch-ungarischen Heere. 1833–1879« (Zürich 1905, 2 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 42.
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