[366] Nachtstücke, Gemälde oder Zeichnungen, in denen die Gegenstände nicht von dem Tageslicht, sondern von dem Mond, von Feuer- oder Lichtschein beleuchtet oder überhaupt unter künstlicher Beleuchtung dargestellt werden. Das berühmteste Werk dieser Art ist Correggios Anbetung der Hirten in Dresden (Heilige Nacht), wo das Licht vom Kind ausstrahlt. Von deutschen Künstlern des 16. und 17. Jahrh. hat namentlich Elsheimer N. gemalt. Dann hat besonders die niederländische Schule ausgezeichnete Meister in diesem Genre aufzuweisen, z. B. Rubens, Aart van der Neer (Feuersbrünste, Mondscheinlandschaften), Rembrandt, Honthorst (mit dem Beinamen dalle notti), G. Don, Neefs, G. Schalcken u.a. Unter den französischen Malern hat M. Valentin, unter den italienischen die Schule von Neapel N. geliefert. Im 19. Jahrh. haben besonders Moritz Müller (der »Feuermüller«) und F. Geselschap das Nachtstück in Genrebildern kultiviert. Gegenwärtig beschränkt sich die Gattung meist auf Mondscheinlandschaften (Eschke, A. und O. Achenbach, Douzette, Xylander), auf Marinen bei Mondschein, Sternenlicht oder bedecktem Himmel und auf Darstellungen von Illuminationen u. dgl. (O. Achenbach, Berninger). Auf die Poesie übertragen sind N. soviel wie düstere, Trauer, Schrecken und Schauer erweckende Darstellungen, wie die bekannten N. von E. T. A. Hoffmann.