Penig

[564] Penig, Stadt in der sächs. Kreish. Leipzig, Amtsh. Rochlitz, Hauptstadt der gräflich Schönburgschen Lehnsherrschaft gleichen Namens, an der Zwickauer Mulde, Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Rochlitz-P. und Glauchau-Wurzen, 215 m ü. M., hat 2 evang. Kirchen, ein gräfliches Schloß mit großem Park, Amtsgericht, eine Patentpapierfabrik (700 Arbeiter), Eisengießerei und Maschinenfabrik, 4 Emaillierwerke, Plüschdruckerei, Riemen-, Schuhwaren- und Zementfabrikation, ein Dampfsägewerk, Dampfziegeleien, Elektrizitätswerk und (1905) 7358 Einw., davon 183 Katholiken. – Die alte slawische Feste wurde im 10. Jahrh. zerstört und später als Zinnberg wiederhergestellt, die nebst dem inzwischen entstandenen Ort im 13. Jahrh. dem Burggrafen von Altenburg gehörte und nach dem Aussterben der männlichen Linie 1329 an die Erbtochter, die Gemahlin des Burggrafen von Leisnig, kam, worauf der Zinnberg die Residenz der Burggrafen von Leisnig ward. Nach deren Aussterben 1539 kam P. an den Herzog Georg, dessen Neffe Moritz 1543 P. und Zschillen (Wechsel burg) an den Grafen Ernst von Schönburg, Hugos Schwiegersohn, gegen Wehlen, Hohenstein und Lohmen vertauschte. P. erhielt 1455 Stadtrechte und wurde 1488[564] mit Mauern umgeben. Das jetzige Schloß wurde später aufgebaut. Vgl. Krieg, Geschichte der Stadt P. (Penig 1838); (Clauß), Nachrichten über die Stadt P. (das. 1883).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 564-565.
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