Ring [4]

[945] Ring (Annulus), der unterste sterile, verwachsenblätterige Blattquirl in der Sporangienähre der Schachtelhalme; auch die stark verdickten Zellen der Farnsporangien (s. Farne, S. 336); die ablösbaren Zellen unter dem Deckel des Laubmoossporogoniums (s. Moose, S. 125) und die manschettenartigen häutigen Gebilde an den Stielen mancher Pilze, z. B. beim Champignon, Fliegenpilz etc. – In Schlesien, Mähren und Böhmen soviel wie Marktplatz, weil dieser in jenen Gegenden wenn auch nur selten geradezu ringförmig, so doch in der Regel derart gestaltet ist, daß inmitten des (eckigen) Platzes eine Häusergruppe mit dem Rathaus oder dieses allein errichtet ist, so daß sich ein vier- oder vieleckiger »Ring« bildet. Die Entstehung dieser Marktplatzform ist wohl daraus zu erklären, daß die Städte des Ostens zumeist nach geometrischen Bebauungsplänen angelegt u. nicht wie die meisten Städte der ältern westlichen Kultur aus oder im Anschluß an Burgenanlagen mehr zufällig entstanden sind.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 945.
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