San Luis

[572] San Luis, Provinz der argentin. Republik, zwischen Rioja, Cordoba, dem Gouv. Pampa, Mendoza und San Juan, 73,923 qkm mit (1905 berechnet) 99,589 Einw., meist indianischer Abstammung. Die Provinz ist in ihrer nördlichen Hälfte von Gebirgen durchzogen, die durch Salzsteppen getrennt werden, der südliche Teil ist flach, trocken und unfruchtbar. Das Klima ist sehr trocken, aber gesund bei großen Extremen (zwischen 38,6 und -7,2°). Von dem jährlichen Regenfall (559,1 mm) kommen nur 7,7 Proz. auf Herbst und Winter, bald herrschen Überschwemmungen, bald lange Dürren. Die Flüsse sind nicht schiffbar. Der Mineralreichtum (Kupfer, Malachit, Gold, Silber, Schwefel, Eisen, Blei, Graphit, Salz, Kreide, Gips) ist sehr groß, doch werden bloß etwas Gold und Kupfer gewonnen. Ackerbau und Viehzucht sind nur möglich durch Brunnen und Regenfänge. Gebaut werden vornehmlich Mais, Luzerne, Weizen. Der Viehbestand betrug 1888: 113,554 Pferde, 37,769 Esel und Maultiere, 478,904 Rinder, 241,557 Schafe, 310,491 Ziegen. Viehzucht bildet die Hauptnahrungsquelle, die Industrie ist noch unbedeutend. Vgl. Avé- Lallement, Memoria descriptiva de la provincia de S. (San Luis 1888). – Die 1567 gegründete Hauptstadt S. (S. dela Punta) liegt 759 m ü. M., am Südende der Sierra de San Luis, an der Bahn Villa Mercedes-Mendoza-San Juan, am Chorillosbach, der hier zu einem großen Reservoir aufgedämmt ist, besteht großenteils aus Lehmhütten, hat ein Nationalkolleg, ein Lehrerinnenseminar, 4 Zeitungen und 10,000 Einw., die Ponchos verfertigen und mit Pferden, Häuten und Bicuñawolle handeln.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 572.
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