Stegokephālen

[885] Stegokephālen (Stegocephali, Panzerlurche), eine ausgestorbene Ordnung der Amphibien. Sie waren salamanderähnlich, meist groß, langschwänzig; die Gliedmaßen fehlten oder waren nur schwach entwickelt. Der Leib, namentlich der Bauch, war meist gepanzert und beschuppt, die Brust gewöhnlich mit drei großen Knochenplatten bedeckt, der Kopf durch starke Hautknochen geschützt. Die älteste Gruppe unter ihnen, die Archegosaurier oder Ganokephalen, finden sich im Steinkohlengebirge und in der Dyas[885] (s. Archegosaurus und Branchiosaurus auf den Tafeln »Dyasformation«, Fig. 11 u. 16, und »Steinkohlenformation II«, Fig. 14). Die Mastodonsaurier oder Labyrinthodonten (»Labyrinthzähner«; Zähne auf dem Querschnitt mit verwickelter Zeichnung) gehören dagegen meist der Trias an (s. Mastodonsaurus Jaegeri auf der Tafel »Triasformation II«, Fig. 6 u. 11) und sind gewöhnlich sehr groß (z. B. der Schädel vom Mastodonsaurus bis 1 m lang). Eine dritte Gruppe, die Mikrosaurier, umschließt kleine Tiere und ist in der Steinkohlenformation besonders vertreten. Wahrscheinlich gehören hierher auch noch Tiere, von denen man nur die Fußspuren im Buntsandstein Deutschlands und Englands kennt (s. Chirotherium [Handtier] auf der Tafel »Triasformation II«, Fig. 13), und die man früher wohl als Schildkröten oder auch als Beuteltiere deutete. Die echten S. lebten teils im Süßwasser, teils auf dem Festland und atmeten wahrscheinlich in der Jugend durch Kiemen, später durch Lungen; die größern fraßen Fische und Krebse.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 885-886.
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