Trujillo [2]

[756] Trujillo (Truxillo, beides spr. truchílljo), 1) Bezirkshauptstadt in der span. Provinz Caceres, 485 m ü. M., am Nordabhang eines Hügels (Ausläufer der [756] Sierra de Guadalupe) gelegen, hat Ringmauern mit Türmen, mehrere alte Kirchen, ein maurisches Kastell, schöne Paläste, Tonwarenerzeugung, Viehzucht und (1900) 12,512 Einw. T., im Altertum Turris Julia, ist Geburtsort Pizarros (sein Grabmal in der Kirche Santa Maria de la Concepción). – 2) Hauptstadt des peruan. Depart. Libertad, 8 km von der Mündung des Chimu oder Rio de T. in den Stillen Ozean, und der Staatsbahn Salaverri-Ascope, in fruchtbarer, von Wüsten umsäumter Gegend, ist von Wällen und Bastionen umgeben, die 1686 als Schutz gegen die Flibustier errichtet wurden, hat Kathedrale, 1831 gegründete sogen. Universität, bischöfliches Seminar, höhere Schule, ist Sitz eines deutschen Konsuls und hat (1896) 8000 Einw., die über die Häfen Huanchaco und das wichtigere Salaverri, eine offene Reede mit Hafendamm, einigen Handel treiben. T., 1535 gegründet, war im 17. Jahrh. viel bedeutender. 2 km westlich davon liegen die Ruinen von Chimu (s. d.). – 3) Hauptstadt des Depart. Colon im mittelamerikan. Staate Honduras, an der schönen Bai von T. des Karibischen Meeres, südöstlich von Kap Honduras 1524 gegründet, hat einen guten Hafen mit Leuchtturm und Festungswerken, Ausfuhr von Bananen, Kokosnüssen, Mahagoni, Häuten, Gummi und etwa 4000 Einw., zur Hälfte Kariben. – 4) Stadt im Staate Trujillo (Los Andes) in Venezuela, 125 km nordöstlich von Merida, 818 m ü. M., in engem Talkessel der Sierra Nevada de Merida, hat eine höhere Schule (Kaffee- und Weizenausfuhr) und 2500 Einwohner. T. wurde 1559 gegründet und war bis 1668, wo Flibustier sie zerstörten, eine der schönsten Städte des Landes. Nordwestlich davon Santa Ana, durch den Friedensschluß zwischen Bolivar und Morillo 26. Nov. 1820 bekannt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 756-757.
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