[44] Verdy du Vernois (spr. werdi dü wernŭá), Julius von, preuß. General, geb. 19. Juli 1832 zu Freistadt in Schlesien, trat 1850 als Offizier in das Heer, weilte 186365 als Hauptmann beim Stabe des russischen Oberbefehlshabers in Polen, machte den Krieg von 1866 als Major im Generalstab des Kronprinzen mit, war 1870 Abteilungschef im Großen Generalstab, ward 1876 Generalmajor, 1879 Direktor des allgemeinen Kriegsdepartements im Kriegsministerium, 1881 Generalleutnant, 1883 Kommandeur der 1. Division in Königsberg, 1887 Gouverneur von Straßburg und 1888 General der Infanterie und Vorsitzender der Kommission zur Beratung der Felddienstordnung. 188990 war er Kriegsminister. Als ausgezeichneter Militärschriftsteller erhielt V. 1891 den Orden pour le mérite für Kunst und Wissenschaft. Er schrieb. »Die Teilnahme der zweiten Armee am Feldzug 1866« (anonym, Berl. 1866); »Studien über Truppenführung« (das. 187375, 2 Tle. in 7 Heften; 1. Teil: Die Infanterie, 4 Hefte, neubearbeitet von Goßler, 189899); »Kriegsgeschichtliche Studien nach der applikatorischen Methode« (1. Heft. [44] Schlacht von Custoza, das. 1876); »Beitrag zum Kriegsspiel« (2. Aufl., das. 1881); »Beitrag zu den Kavallerie-Übungsreisen« (das. 1876); »Über praktische Felddienstausgaben« (6. Aufl., das. 1890); »Studien über Felddienst« (zugleich als 3. Teil der Studien über Truppenführung, das. 188789,2 Hefte; in 4. u. 2. Aufl. neu bearbeitet 1895, dazu 3. Heft, 1896); »Studien über den Krieg auf Grundlage des deutsch-französischen Krieges« (1. Teil, das. 189192,3 Hefte; 2. Teil, 190102,3 Hefte; 3. Teil, 1.7. Heft, 190208); ferner »Im großen Hauptquartier 1870/71. Persönliche Erinnerungen« (3. Aufl., das. 1895); »Im Hauptquartier der zweiten Armee 1866« (das. 1900); »Im Hauptquartier der russischen Armee in Polen 18631865« (das. 1905); »Der Zug nach Bronzell 1850« (das. 1905). Als Dichter trat er auf mit dem Trauerspiel »Alarich, König der Westgoten« (Berl. 1894).