Alembērt

[285] Alembērt (spr. Alangbär), Jean le Rond d'A., geb. zu Paris 1717; wurde als außereheliches Kind des Artilleriecommissärs Destouches u. der Frau von Tencin, von diesen ausgesetzt u. von einer Glasersfrau erzogen, dann von seinem Vater unterstützt; kam 1721 in eine Pensionsanstalt, 1729 ins Collegium Mazarin; studirte Anfangs Theologie, warf sich aber später auf die Mathematik u. ward 1741 Mitglied der Akademie zu Paris; er wandte sich nachher mehr zur Literatur u. Philosophie; wurde 1772 Secretär der Academie franç.; schlug, in seinem Vaterland zurückgesetzt, dennoch ehrenvolle Anträge der Kaiserin Katharina II. u. Friedrichs II., mit dem er in Briefwechsel stand, aus; erhielt von Letzterm eine Pension, lebte aber dürftig bei seiner Erzieherin u. in einem intimen Verhältniß zur Espinasse u. st. 1783. Er war einer der größten Mathematiker des 18. Jahrh. Schr.: Traité de dynamique, Par. 1743, n. A. 1759; Traité des fluides, ebd. 1744; Réflexions sur la cause do vents, 1747 (Preisschrift); Essai d'une nouv. théorie sur la résistance des fluides, ebd. 1752; Recherches sur différ. points du syst. du monde, ebd. 1754–56; Opuscules mathématiques, ebd. 1761–80, 8 Bde. Viele seiner philosophischen u. literarischen Schriften sind gesammelt in: Oeuvres philosoph., histor. et lit., Paris 1805, 18 Bde., n. A. 1821, 16 Thle.; mit Diderot gab er Dictionnaire encyclopédique, Paris 1751–72, 28 Bde., Fol. (s. u. Encyklopädie) heraus.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 285.
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