Bay-Inseln

[443] Bay-Inseln (Colonie der B.), Name einer Gruppe kleiner Inseln in der Bai von Honduras, nahe der nordöstlichen Küste des Staates Honduras; zu ihnen gehören Roatan (Ruatan), Bonacca, Utilla, Barbarate, Moxat u. Elena. Producte: Bananen, Cocusnüsse, Yamswurzeln; Handel u. Schifffahrt unbedeutend; etwa[443] 1500 Ew., Mischlinge von Indianern u. Negern, wenig Europäer in Coxen-Hole, dem Hafen von Ruatan. Um den Besitz dieser wenig productiven u. wasserarmen Inseln ist seit ihrer Entdeckung durch Columbus (1502) oft gestritten worden. Englische Freibeuter nahmen 1642 von der größten derselben, Roatan, Besitz, wurden aber 1650 von den Spaniern vertrieben. Roatan, bis 1742 unbewohnt, da die früheren Bewohner nach Amatigue ausgewandert waren, wurde von den Engländern dürftig colonisirt u. befestigt; 1796 ließen die Engländer 2000 Neger zur Vertheidigung der Insel zurück, welche indeß schon 1797 von den Spaniern zurückerobert wurde u. bis zur Lostrennung Central Amerikas unter deren Herrschaft verblieb. 1852 erklärte der Superintendant von Balize Roatan u. die übrigen B. für eine britische Colonie, wogegen Honduras u. die Vereinigten Staaten Protest erhoben. Nach langen diplomatischen Unterhaudlungen trat England am 27. August 1856 die B. wieder an Honduras ab.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 443-444.
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