Caraibische Sprache

[681] Caraibische Sprache, mit der Arawakischen, Tamanakischen u. Cumanagotischen Sprache (s.d. a.) verwandt, hat kein grammatisches Genus, aber Endungen für Casus u. Numerus der Substantiva, wie Dat. va, Acc. pona, Abl. ta, viño, Plur. con etc. Es gibt verschiedene Ableitungsformen der Substantiva, z.B. aonicani Schlaf, von aonikay schlafen, iwaluti Räuber, iwalucani Raub, von iwa luca rauben. Die persönlichen Pronomina sind: Sing. 1. Pers. Masc. au, inara, Fom. nucuya, inuro ich, amoro, iburra, amanle du, likia er, nana wir, hoccea ihr, moscan, modan sie. Die Possessiva werden durch die Präfixe e mein, a dein, o sein bezeichnet. Die Personalpronomina vertreten zugleich die Stelle des Verbum Substantivum. Die Conjugation des Verbum wird durch Präfixe für die Personen u. Endformen für Tempora u. Modi gebildet. Die Personalpräfixe sind 1. Pers. Sing. s, Plur. nanan, 2. Pers. m, 3. Pers. n, ken. Die Endung des Präsens ist e, in der 2. u. 3. Pers. Plur. tu, Imperf. nipa, Pers. i, Plusquamperf. iripo, Fut. take, inare, Imperat. co, Imperat. r, puir. Außerdem wird noch die Beziehung auf ein Pronominalobject durch besondere Formen bezeichnet. Statt der Präpositionen gibt es Postpositionen. Der Anfang des Vaterunsers lautet:. Kiumue titanyem ubecnyum, santiquetala eyeti, d.h. unser-Vater ist-in Himmeln, geheiligt-sei Name.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 681.
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