[850] Deployiren (fr., spr. Deploajiren), 1) sich entwickeln, aus der Marsch- in die Kampfordnung übergehen; 2) (Deployement), aus einer Colonne durch successives Aufmarschiren der Abtheilungen die Linie in der bisherigen Marschrichtung herstellen. Wenn die Colonne eine offene war, so erfolgt das Aufmarschiren durch den Schrägmarsch; war die Colonne eine geschlossene, so marschiren die Züge mit rechts od. links um so weit heraus, bis sie die Höhe erreicht haben, auf welcher sie in der Linie stehen sollen, u. rücken sodann mit der entgegengesetzten Wendung in die Richtungslinie ein. Die Pedanterie, mit welcher man in den meisten Armeen bis zu Ende des vorigen Jahrh. oft auf die künstlichste Weise deployirte, ist gänzlich verdrängt, u. dadurch die Entwickelungsfähigkeit der Truppen außerordentlich erhöht worden. Es erfolgt das D. gegenwärtig nur noch aus der Angriffscolonne, indem die hinterstehenden Züge gleichzeitig nach rechts u. links aufmarschiren; aus der rechts abmarschirten Colonne, indem die Züge mit links um, aus der links abmarschirten Colonne, indem die Züge mit rechts um marschiren, bis sie in die Front einzurücken vermögen. Wenn eine rechtsabmarschirte Colonne aber nach rechts, eine linksabmarschirte nach links die Linie entwickeln soll, so wird das D. aus der Tiefe angewendet, wobei die hintersten Züge an die Stelle der Züge an der Front rücken, die übrigen Züge aber ebenfalls wie früher ihre Plätze mit rechts od. links um erreichen. Das D. auf einen bestimmten, namhaft gemachten Zug in der Mitte der Colonne od. nach der Flanke der Colonne ist mit Recht als zu künstlich u. unnöthig in Wegfall gekommen.