Flugsand

[389] Flugsand, der seine Sand, der außer Quarz oft Kalk- u. Thontheile enthält, leicht vom Wind über Äcker u. Wiesen geführt wird u. diese oft hoch überschüttet u. unfruchtbar macht. Enthält er 90 Procent Sand, so ist er zum Pflanzenbau untauglich, mit Hülfe des Wassers läßt er sich aber verbessern u. durch allerlei angesäete u. angepflanzte Pflanzen, bes. Sandhafer, Riedgräser, Rohr, Quecken, Schwingel etc. befestigen. Letzteres geschieht auch durch Coupirzäune, d.h. 3–4 F. hohe, locker geflochtene Zäune, die rechtwinkelig mit dem gewöhnlichen Sandfluge aufgerichtet werden; hierdurch wird das Weitertreiben des F-s von den mit Sand überdeckten Grundstücken (Sandschollen, Sandschellen) verhindert. Auf schiefen Flächen werden diese Zäune, 20–30 Schritte, auf der Ebene 70 bis 80 von einander entfernt, die Sandschollen aber rundum mit einem Zaune umgeben. Solche Stellen baut man nun mit Kiefern, auch mit Gras an. Vgl. T. Hartig, Über Bildung u. Befestigung der Dünen etc. u. über den Anbau der Sandschollen mit Holz, ebd. 1831; J. v. Pannewitz, Anleitung zum Anbau der Sandschollen etc., Marienwerd. 1832.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 389.
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