Fokien

[402] Fokien (Fu-kian), Provinz in China, an der Küste, 2500 QM. u. etwa 16 Mill. Ew.; gebirgig, terrassenförmig angebaut, schöne Thäler an den Flüssen (Siho, Tschan u.a.), an den Küsten viele Busen u. Inseln. Die Einwohner treiben Ackerbau (kunstreiche Bewässerung), bauen auch Getreide, Gemüse, Thee, Zucker, fertigen Glas, Eisenwaaren, Papier, Seide, gelten für die besten Seefahrer China's, reden eine etwas abweichende Mundart; auch Kupfer, Zinn u. Moschus bringt das Land reichlich. Hauptstadt Futscheusu, deren Hafen seit 1844 dem Verkehr der Europäer geöffnet ist.

Fokschani (Fokschan), Stadt an der Milkow im District Rimnik in der Walachei; hat 14 Kirchen, ein reiches Kloster, Handel mit Getreide, Vieh etc., hat 20,000 Ew. u. wird durch die Milkow in zwei Theile geschieden; der kleinere gehört zur Moldau u. ist bekannt durch den Wein der Moldau, der[402] in der Nähe wächst, so wie durch den Congreß von 1772, welcher die russischen u. türkischen Diplomaten hier vereinigte. Der andere größere Theil gehört zur Walachei. Hier am 1. Juni 1821 blutiges Gefecht zwischen den Türken u. Griechen, worin Letztere eine Niederlage erlitten. Im Russisch türkischen Kriege besetzten die Russen die Stadt u. demolirten die Schanzen u. Forts, welche aber nach ihrem Abzug u. der Wiederbesetzung durch die Türken Anfang September 1854 wieder hergestellt wurden.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 402-403.
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