Georgengesellschaft

[199] Georgengesellschaft, Gesellschaft im 13. Jahrh., von der fränkischen Ritterschaft gestiftet, um gegen die Ungläubigen zu fechten. 1382 vereinte sich dieselbe mit der als Schwäbischer Löwe in Schwaben u. als Gesellschaft des St. Wilhelm in Baiern entstandenen Gesellschaft u. 1422 mit der rheinischen Ritterschaft u. der Gesellschaft des Georgenschilos. die 1392 in Schwaben durch eine Conföderation von 457 Grafen, Freiherrn u. Rittern entstanden war. Dieser Bund erhielt nun den Namen Georgenschild. 1488 wurde derselbe durch Beitritt der Reichsstädte Veranlassung zum Schwäbischen Bund, u. aus ihm u. anderen ähnlichen Vereinen entstand die Reichsritterschaft. 1396 zog dieser Bund gegen die Türken, u. seine Prätention, beim Angriff auf dieselben, vermöge ihres Banners mit dem St. Georg (Georgsbanner), die Ersten zu sein, veranlaßte in der Schlacht von Nikopolis die Franzosen, den Angriff zeitiger zu unternehmen, als bestimmt war, wodurch die. Schlacht verloren ging. Später behauptete die schwäbische Ritterschaft dies Vorrecht des Georgenbanners, bis 1474 bei dem Zug gegen Karl den Kühnen der Streit dahin verglichen wurde, daß die schwäbische u. fränkische Ritterschaft einen Tag um den anderen das Georgenbanner führen u. an diesem den Vortritt haben, die schwäbische Ritterschaft ab damit anfangen sollte.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 199.
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