[776] Gummilack (Lacca, fälschlich Gummi laccae), harzige Substanz, welche in Folge des Anstechens dieser. Bäume durch die Gummi- od. Lackschildlaus (Coccus lacca) ausquillt, in den ausquellenden Saft legt die Laus ihre Eier u. schließt sich selbst ein; die aus den Eiern auskriechenden Würmchen lassen ihre Haut in den Zellen zurück; nach Latreille soll die Schildlaus die Substanz selbst ausschwitzen. Der G. wird vorzüglich von Bäumen mit harzartigem u. klebrigem Safte, z.B. von Croton lacciferum (welcher daher auch als Gummibaum bezeichnet wird), außerdem auch an Ficus religiosa, F. indica, Rhamnus jujuba, Plaso Rumphii von zusammenziehendem Geschmack u. ohne Geruch, vorzüglich in Indien, bes. in Assam, im Februar u. August gesammelt. Im Handel kommen vor: a) Stocklack (Lacca in baculis), rothbraun, glänzend, die Zweige noch umhüllend, u. b) Körnerlack (Lacca in granis), die von denselben abgeklopften Stücke; beide enthalten verschiedene Harze, Wachs u. ein von dem Insect ausgehendes rothes Pigment (Lac dye, Lacktinctur); c) Klumpenlack (Plattlack, Lack in Knollen, Lacca in massis, engl. Lumplac), die vorige Sorte am Feuer geschmolzen u. in Kuchen geformt; d) Schellack (Tafellack, Lacca in tabulis), aus der ersten Sorte, welcher man durch Auskochen ihre Farbetheile entzogen, durch Schmelzen über Kohlenfeuer, durch Pressen durch leinene Beutel bereitet u. durch Ausdehnen, so lange es noch warm ist, od. Pressen zwischen Marmorplatten, in mehr od. weniger dunkelbraune, halbdurchsichtige, dünne Tafeln geformt, nicht in Wasser u. Ölen, aber in Alkohol, Äther u. Alkalien unter trübender Ausscheidung des Wachses löslich, deshalb zur Bereitung von Lackfirnissen, hauptsächlich zur Bereitung des Siegellacks, sonst auch als. Kitt auf Steingut, Serpentin etc. benutzbar.