Heimdall

[178] Heimdall (nord. Myth.), einer der Asen u. zwar der weiseste, Sohn von den neun Töchtern Geirrödrs (Gialp, Greip, Elgia, Angeyla, Ulfrun, Aurglasa, Sindur, Atla, Jarnsaxa) u. hatte goldene Zähne. H. war Wächter des Himmels, zu dessen Bewachung sein Palast Himinbjörg auf der Wölbung der Götterbrücke Bifröst gebaut war. Dort wurde ihm Alles, was ist, offenbar, weil er nie schlief u. Tag u. Nacht gleich sah; er hörte sogar das Gras der Erde u. die Wolle auf den Lämmern wachsen. Sobald sich die geringste Gefahr für die Asen regte, stieß er in sein Horn (Gjallarhorn), mit dem er auch bei Ragnarokr Götter u. Einherjar zum Kampfe ruft. Loke nöthigte er das der Freya gestohlene Halsband (Breysing) wieder zu geben. Vordem wandelte H. unter dem Namen Rigr auf der Erde u. setzte damals die 3 Stände (Eigne, Freie u. Edle) ein, daher er der Stammvater der nordischen Geschlechter genannt wird. Sein Roß hieß Gulltoppur, sein Schwert Höfut; geweiht war ihm das Mitsommernachtsfest.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 178.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika