Megarische Schule

[81] Megarische Schule, gestiftet von Euklides, war eine Tochter der Sokratischen Schule, näherte sich aber mehr dem Skepticismus der Eleatiker. Ihr Satz war: es gibt nur Ein Wahres, welches das Gute ist, aber auch Vernunft, Gott od. dgl. genannt werden kann, eine Mannigfaltigkeit u. ein Werden der Dinge gibt es nicht. Zur Vertheidigung dieser Ansicht gegen die Resultate der Erfahrung bediente sich die M. S. einer sophistischen Dialektik, weshalb die Megariker auch Eristiker (d.i. Streiter) u. ihre Methode die Eristische (Megarische Methode) genannt wurde. Die übrigen Glieder dieser Schule waren: Eubulides, Alexinos, Diodoros, Kronos, Philo, Stilpo. Vgl. Günther, De methodo disputandi megarica, Jena 1707; Walch, De philosophis veterum eristicis, ebd. 1755; Spalding, Vindiciae philos. megar., Berl. 1793; Ritter, Über die Philosophie der M. Sch., im 2. Bd. des Rheinischen Museums für Philologie, Bonn 1827; Dyck, De Megaricorum doctrina, ebd. 1827.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 81.
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