[351] Pontānus, 1) Johann Jovian, geb. 1426 zu Cerreto in Umbrien od. im Schloß Ponto dabei; entkam den bürgerlichen Unruhen seiner Vaterstadt nach Perugia, trat dann in Dienste des Königs Alfons von Neapel, wurde unter Ferdinand I. Staatssecretär u. Erzieher des Herzogs von Calabrien u. schloß 1182 den Frieden zwischen dessen[351] Schwiegersohn, dem Herzog von Ferrara, u. Venedig. Auch unter Ferdinands Nachfolgern, Alfons u. Ferdinand II., stand er in großem Ansehen; Letzter entließ ihn aber, da er Karl VIII. die Schlüssel von Neapel überlieferte. Vergebens bot ihm später Ludwig XII. seine Stelle wieder an; er st. 1503 u. schr.: Historia Neapolitana, Neap. 1618, Dordrecht 1618; Werke (Gedichte, Abhandlungen über Politik, Astronomie), Ven. 151819, 5 Bde.; Florenz 1520, 4 Bde.; Basel 1556, 4 Bde. Vgl. Sarno, Vita Pontani, Neap. 1761. 2) Johann Isaak, geb. in Helsingör, bildete sich unter Tycho de Brahe zum Astronomen, wurde dann Professor der Mathematik u. Physik in Amsterdam, später in Haderwijk u. st. daselbst 1639. Er schr.: Analecta, Rostock 1600; Historia urbis et rerum Amstelodamensium, Amsterd. 1611; Res Danicae, ebd. 1631; Discussiones historicae, Haderw. 1637; Historia Geldrica, ebd. 1639; u. gab heraus den Macrobius, Leyd. 1591. Vgl. Vita et obitus J. J. Pontani, Haderw. 1640. 3) Johann Christian von P., geb. in Wehlau, trat 1762 in die preußische Artillerie, wurde 1769 Lieutenant u. stieg bis 1804 zum Oberst, wurde 1809 in den Adelstand erhoben u. bei der neuen Formation der preußischen Artillerie zum Präses der Artillerieprüfungscommission u. 1811 zum Generalmajor ernannt. Ihm verdankt die preußische Artillerie den Mobilmachungsplan von 1797 u. viele andere wichtige Verbesserungen. Er st. 1813 in Breslau.