Privattheater

[604] Privattheater (Liebhabertheater), Verein Mehrer zu theatralischen Vorstellungen, entweder im verwandtschaftlichen Kreise (Familientheater), od. doch mindestens in einer Auswahl der größeren geselligen Zirkel. Seit der letzten Hälfte des vorigen Jahrh. erwachte in höheren Ständen der Sinn für diese geistige Unterhaltung; Lessing, Goethe, Kotzebue gaben durch ihre Dichtungen einen noch stärkeren Antrieb. In neuerer Zeit hat[604] sich die Liebhaberei zum P. sehr gemindert. Die Wahl der Stücke kann sich nur auf kleinere Piecen ohne scenischen Aufwand erstrecken; hauptsächlich hat das feinere Lustspiel in den P-n sich Liebhaber erworben. Vgl. Müllner, Taschenbuch für Freunde des P-s, Lpz. 1800 u. 1807; Almanach für Privatbühnen, ebd. 1817–19,3 Jahrg.; C. E. Mannsfeld, Taschenbuch für Freunde des P-s, Weim. 1839. Nächst Kotzebue haben Steigentesch, Müllner, Kurländer, Lebrün, Holtei, Töpfer u. A. gute Beiträge zu Vorstellungen auf P-n geliefert.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 604-605.
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